Aktuelle Ausgabe

Möchten Sie inserieren?

 

Von der Seufzerbrücke zur Seufzerkrücke

Redaktion Neubadmagazin26.10.2012

«Nur keine Experimente!» lautet einer der meistgelesenen Sätze beim Recherchieren für die optimale Laufstrategie beim Marathon. Auch das Training ist in diesen letzten beiden Wochen auf Sparflamme gelaufen. Immerhin ist jetzt die Sparflamme topfit.

Warten, hoffen, bangen, ablenken sind die Reizworte für die beiden nächsten Tage. Heute wird sowieso nur mal  die Reise selbst genossen, auch wenn das Wetter in Venezia nicht ganz dicht ist. Gut, wir ja auch nicht, irgendwie. Meine Neubadrunners haben mir gestern noch intensiv ins nicht vorhandene Gewissen geredet, heute UNBEDINGT und OHNE AUSREDE das knallgelbe Runningshirt der Neubadrunners zu tragen. «Ja, Coach, das Käppi auch!». Mit den Gedanken «knall» und «gelb» bin ich heute morgen um halb fünf Uhr  aufgewacht. Nach zweieinhalb Gläsern Zitronensaft und fünfmal mit dem Kopf an den Kofferdeckel geknallt wurde mir endlich klar, was diese  beiden Worte zu bedeuten haben ... ja, ich trage es ja schon.

Woher rührt denn nur diese leichte Nervosität? Ich muss ja nur laufen - lange und gleichmässig laufen - dann klappt das schon mit dem Marathon. Das haben wir ja auch das ganze Jahr geübt und trainiert. Ah ja, die Nummer und der Chip. Das sind die Nervösmacher sondergleichen. Egal, wie abgebrüht man auch ist, diese Accessoires geben immer noch einen leichten Kick. Es geht um die Wurs...Zeit. Ergo dies eine leicht andere Situation. Aber vor allem ist es ja eines: ein Abenteuer.

Na dann - ein kurzer, tiefer Seufzer, eine Brücke, keine Krücke und los geht's!

 

O Sohle mio!

Redaktion Neubadmagazin24.10.2012

Jedes Argument ist jetzt hinfällig. Das langerwartete Ziel steht kurz bevor. Die Nerven flattern, die Magenwand auch. Nervosität gehört ab sofort zur täglichen Routine - bis Sonntag... dann endlich heisst es: GESCHAFFT!

An sich ist es irrelevant, ob es sich um die Premiere eines Konzertes, Theaterstücks oder Films handelt - ein Marathon bietet ähnliche Körperreaktionen, was Nervosität und Unwohlsein betrifft. Einerseits zieht es die Neubadrunners, endlich den angestrebten Marathon zu laufen, andererseits tauchen auch Zweifel und Bedenken im Nebel auf. Aber das gehört zum Hand- oder besser zum Fusswerk dazu. 

Claudine, Ursi, Lisette, Sonja, Jean und ich werden den Marathon laufen. Fabiola und Peter haben sich so kurz vor der Abreise beide Fuss verletzt...angebrochen und gebrochen.. entsprechend gross ist bei Beiden die Enttäuschung. Das ganze Training mit Schmerzen, Schweiss, Nässe, Hitze, Kälte und Hoffnung für die Katz? Nun, nicht wirklich. Aber die Premiere am diesjährigen Marathon bleibt ihnen als Zuschauer und Motivatoren vorbehalten. Und das ist für die beiden mehr als frustrierend... Doch es gibt auch good news: Neues Jahr, neues Marathonziel - versprochen!

Alexandra und Palmina werden mit den beiden Verletzten Fabiola und Peter das Begleitteam stellen und uns mit Zurufen an den strategischen Wegpunkten zum Weitermachen motivieren. Soweit der Plan. 

Doch am Ende geht es vor allem um das Abenteuer an sich. Und dazu gehört das gesamte Package aus Trainings, Diskussionen, Ratschlägen, Ernährungstipps, Routenplanung und sonstigen menschlichen Befindlichkeiten. Genau diese schweissen eine Truppe so richtig zusammen. Deshalb spielt es für die Neubadrunners absolut keine Rolle, wer nun wirklich den Marathon am Sonntag laufen wird oder wer es bis zum Ziel schafft und wer am Strassenrand für die Motivation sorgen wird. Es zählt das Ziel und das Engagement. Und davon ist wirklich genug vorhanden.

Nicht zu vergessen: wir reisen nach Venezia, die Stadt der Künstler und Kreativen. Da wird auch unsere Neugier kaum zu kurz kommen. Schliesslich wird uns Susanne Kunz in die Geheimnisse und Schätze der grandiosen Stadt ein- und entführen.

Also, Neubadrunners, packen wir's.

Trainenreicher Samstag...

Redaktion Neubadmagazin14.10.2012

Es ist ja nur ein Training. Das zählt eigentlich gar nicht als Rennen. So und so tönt es heute nach dem erfolgreichen Einlaufen unter dem Zielbogen des Hallwiler-Halbmarathons. Warum? Na das wollen wir doch mal näher wissen...

Ganz so klar war es bis zum Start beim diesjährigen Hallwilerlaufs nicht, ob dies eine gute Idee ist, so kurz vor dem Venicemarathon noch ein 21-Kilometer-Rennen zu laufen. Aber die Schönheit der Strecke und die Herausforderung sind für Fabiola, Palmina, Ursi, Sonja, Jean und mich eine zu grosse Versuchung. Da haben wir doch kurz und gerne mal nach- und unser Bestes gegeben.

Das Wetter ist kaum zu überbieten...kühl und sonnig, wie es bestellt war. Aber das grosse Highlight ist dann doch, dass Palmina - unser Rennküken - sich zum ersten Mal und ohne Angst dem Halbmarathon stellen wird. Irgendwann muss es ja sein...aber so früh? Ach ja, Juliane aus Allschwil wagt sich auch zum ersten Halbmarathon auf die Piste...

Hallo Hallwil...

Redaktion Neubadmagazin13.10.2012

Man nehme einen ruhigen, unschuldigen See, lege in paar Naturwege an, dekoriere einen Teil mit Wald und kröne das Ganze mit einer Burg. So lautet das Rezept für die charmante  Route eines Halbmarathons. Der Hallwilerseelauf zum Beispiel.

Zwei Wochen vor dem Venedigmarathon wollten sich die Neubadrunners eigentlich mit dem Training etwas zurücknehmen, um das freudige Scharren auf die 42.195km zu provozieren. Und dem Körper möglichst viel Energie zu lassen. Aber das haben sie nun gelassen - Coach hin, Tipp her.  Also haben sich fünf der acht Neubadrunners zum Hallwilersee-Halbmarathon  angemeldet. Ätsch.

Obwohl der See, die Burg und die Strecke im Aargau liegt, ist sie dennoch romantisch schön und beinahe unberührt. Gut, das wird sich heute drastisch ändern,  wenn ein paar Tausend Läuferinnen und Läufer am Rande des Sees vorwärts traben werden. Somit wird die zweite Generalprobe für den Venedigmarathon halt heute statfinden. Grazie.

Der Verdacht liegt ja nahe, dass wir Neubadrunners ein paar «showoffs» sind, weil wir den Lauf nur benutzen, um unsere umwerfenden knallgelben T-Shirts zeigen wollen. Und die bluffigen Caps dazu. Aber das ist ein unbewiesenes Gerücht. Noch.

Mal sehen, wie gross und artig wir uns heute Abend fühlen werden. Gelaufen und gestochen.

Tele, bevor wir gen.

Redaktion Neubadmagazin04.10.2012

Geschichten, die das Leben schreibt? Ja, sicher. Aber diese Geschichte schreibe ich vorerst noch selbst. Wenigstens bis zu Rennezia am 28. Oktober 2012.

Seit April 2012 sind wir Neubadrunners nun am Trainieren für den grossen Tag. Acht ambitionierte joggende Menschen haben sich zusammengerauft, sich gegenseitig motiviert, Ratschläge erteilt und eisern viermal wöchentlich trainiert. Grösstenteils jedenfalls. Bereits im März diesen Jahres habe ich an der Telebar von Telebasel über die Aktion Rennezia informiert. Und jetzt will Telebasel wieder wissen, wie's läuft. Oder besser: wie wir laufen.

Ein Mail, ein Anruf und der Termin ist fixiert: Mittwoch um halb zwölf beim St. Albantor wird Telebasel ein Team von 7vor7 schicken und hoffen, dass möglichst viele Neubadrunners anwesend sein werden. Aha. Einfacher gesagt, als getan. Aber ein gutes Beziehungsnetz hilft da weiter. Gabor vom Lauftreff beider Basel bietet an, im knallgelben Rennezia Shirt für den Dreh mitzurennen. Unsere sympathische Sonja aus den Niederlanden hat ebenfalls Zeit frei machen können. Kaum stehen wir drei unter dem jetzt eingerüsteten St. Albantor, fährt schon der Telebasel-Bus vor. Babette Kämmerling und Lukas Nigg begrüssen uns und schon geht's ans Eingemachte. Beide kennen das Rennezia Konzept und haben auch die Telebar vom März gesichtet. Profis eben. Die Geschichte für den Dreh haben sie in groben Zügen vor Augen, wie es scheint.  

«Mir mache e paar Uffnahme im Park bim Uffwärme, denn goht's los mit renne.Denn mache mir die näggschte Uffnahme im Dalbeloch. Isch guet?» Kamermann Urs und Redaktorin Babette sind ein eingespieltes Team. Zack zack ... Action. Wir drei von der Rennstelle schauen uns nur an und staunen. Na dann also, ab zum Aufwärmen.

Hmm... wie ging das schon wieder? Gabor macht's vor und wir hinken hintendrein. Bein schwingen, hüpfen an Ort, Arme schwenken und nochmals von vorn. Kamera-Urs gibt uns Anweisungen, wie wir uns verhalten sollen. Keinen Blick direkt in die Kamera, natürliche Unterhaltung und ebensolche Bewegungen sind gefordert. Kriegen wir das hin? Klar doch.

Dann nächster Halt am Rheinbord beim Goldenen Sternen, dann geht's ab über die Wettsteinbrücke runter zum Waisenhaus. Babette fährt den Bus und Urs filmt direkt aus dem fahrenden Wagen... Rennezia wird zu James Bond. Die Sache wird immer spannender. Und die Story immer komplexer. Jetzt wird Sonja verkabelt und das Team Telebasel rennt mit uns am Rheinbord, während Babette das Interview mit Sonja führt. Zweimaliger Take und das Ding ist gegessen. So heisst es im Filmbusiness, meine ich gehört zu haben.

Dann wird als Schlusspunkt der Brunnen auf dem Münsterplatz mit abschliessendem Interview bestimmt. Verschwitzt, aber glücklich landen wir beim Brunnen. Sonja und Gabor werden angewiesen, ein paar Dehnübungen zu machen, während ich von Babette sympathisch und eindringlich interviewt werde.

Fazit? Aber sicher doch. Erst Mal war das ganze Projekt vom Fernsehteam höchst professionell und effizient durchgezogen worden. Die Geschichte wurde von Babette und Urs laufend weiter entwickelt und Hintergründe, Fussgänger und Szenerien sofort in die Geschichte eingebaut. Zwei Stunden später ist alles im Kasten für ausgestrahtle drei Minuten Berichterstattung auf 7vor7. Am selben Abend wird der Bericht gezeigt, geschnitten, getextet und im Off von Babette moderiert.

Eine wunderbare Erfahrung war dies für uns alle und sehr lehrreich, was die praktische Seite bei redaktionellen Beiträgen im Fernsehen betrifft.

Jetzt können...nein müssen wir nach Venedig. Gelaufen oder Gestochen. Aber wir kommen erfolgreich zurück - versprochen.

Hallo Telebasel: wir melden uns wieder. Ach ja, hier der Bericht auf 7vor7 >>>   

Chrischona - so nah...

Redaktion Neubadmagazin30.09.2012

Es regnet nicht, hat aber noch am Abend zuvor so ausgesehen, als würde... nun, es tut der Sache auch keinen Abbruch, wenn es in Strömen runterkommen würde. Die Neubadrunners wollen nämlich rauf. Rauf auf den Chrischona-Hügel zum Fernsehturm. Und die Fernsicht geniessen. Soweit die Idee.

Hart, aber wahr: Fabiola, Sonja, Palmina, Ursi, Jean und ich stehen vor dem Tor mit den güldenen Spitzen beim Wenkenpark und diskutieren. Worüber? Über den Venedigmarathon, denke ich mal. Also kurze Information für den heutigen Longjogg: Rauf auf den Hügel, rund um den Turm, dann nach Inzlingen runter, scharf links zurück nach Riehen und im Wald dann steil bergauf nochmals zum Turm. Geplante Distanz: 15 km. Sollten wir uns verirren, dann werden es 21km. Aber es kommt ja oft anders, als geplant. Ursi erwähnt so nebenbei, dass sie ja in Riehen gewohnt und gelebt hat. Oder umgekehrt. Also kennt sie sich aus. Gut zu wissen, was natürlich auf Kosten der erwarteteten 21 Kilometer gehen wird.

Glückauf, Bergwärts. Es keucht heute extrem aus den gelichteten Reihen der Neubadrunners. Schon fast bemitleidenswert höre ich das Pfeifen und Krächzen zweier Lungenflügel... Oha. Ist da vielleicht jemand bereits am... ach du grüne Neune, das bin ja ich selbst. Wieso scheppern meine Lungen denn heute so? Ist etwa die Garantie abgelaufen oder schlägt der Nebel auf die Flügel, bis sie schlagen? Sonja, Jean, Palmina und Ursi sind bereits einige Meter voraus. Fabiola fühlt sich auch nicht sonderlich gut heute. Ergo lassen wir mal die Rekonvaleszenz-Routine ablaufen. Nur noch langsames Schritttempo oder sogar leichtes Wandern führt auch zum Ziel. Gut, enorm langsam, aber dennoch zum Ziel. Schon fühle ich mich besser... Jetzt weiss ich, was mit «Tagesform» gemeint ist. Es hat also doch nichts mit Geometrie zu tun. Gute Erkenntnis.

Es wird nebulöser und tappsiger. Die anderen sind bereits gar nicht mehr zu sehen und der Weg aufwärts erahnen wir mehr, als dass wir was sehen könnten. Der Herbst ist nun endgültig angekommen. Die Szenerie wirkt potteresk und Harry ist wahrscheinlich auch nicht weit.

Endlich oben angekommen, zeige ich meinen Neubadrunners erst mal den Chrischona-Sendeturm. Gut, wir sehen nur die Beine, die betonierten. Aber immerhin, den Rest kann sich jeder vorstellen. Und schon geht's abwärts nach Inzlingen. Der Rest des Planes sieht aus,  dass wir uns in Riehen im Wenkenpark oben einfädeln, dann durch die prächtige Anlage rennen und am Schluss zwei Runden um den Weiher drehen. Und fertig mit dem Longjogg. So weit so brilliant. Aber den Eingang zum Park zu finden ist dann die Kehrseite der Medaille. Keine Chance. Also frage ich einen Autofahrer. Der denkt erst an einen Scherz, ich eher an einen Keks. Dann aber steigt der sympathische Südpatenser aus und zeigt uns die Richtung, in der der Wenkenpark vermutet wird. Und wir schaffen das sogar.

Statt Aussicht über Basel vom Turm, haben wir halt Sicht aus vom Turm genossen.

Generalprobe? Gut verlaufen.

Redaktion Neubadmagazin23.09.2012

So frei wie sonst war die Freie Strasse am Sonntagmorgen nicht mehr. Absperrungen und der aufgeblasene Finisher- und Startbogen sowie die Absperrgitter zeigen ein neues Bild von Basel.

Auf dem Barfi werden die müden Knochen mit wummerndem Bass aufgewärmt. Dann geht's zum Fototermin - ein Beleg für all die Zweifler, die um diese Zeit noch im Bett liegen. Ja, wir waren dabei.

Nur noch ein paar Minuten, dann geht's los. Fabiola und ich verziehen uns ans Ende der Läufermenge, denn es bringt keine neuen Freunde, wenn die schnelleren uns überholen müssen. Vor allem beim Start nicht. Zehn...neun...acht... und der  Pulk setzt sich in Bewegung. Also der vordere Teil. Wir hinten schauen erst Mal zu, bis es etwas Platz und Raum gibt. Die Strecke führt wieder Mal über die Wettsteinbrücke runter, dann zum... Auf www.manorruntothebeat.ch ist ja der gesamte Streckenplan sogar mit Video...

Heute geht's bei mir um die Wurst, denn das heimliche Ziel: den Halbmarathon unter 2:30 Stunden zu laufen. Und zwar ohne Hektik, mit angezogener Handbremse anfangs und dann in der zweiten Hälfte mit etwas mehr Speed. So weit die rosarote Fantasie. Jetzt müssen die Strategien sich beweisen, denn eine Generalprobe kann zwar schieflaufen, sollte aber nicht. Nun, am Schluss bin ich etwas schief gelaufen, aber das Resultat stimmt: 2 Stunden 23 Minuten. Na also, geht doch.

Fabiola ist gut unterwegs. Mit ihrem jugendlichen Elan und starkem Willen zieht sie ihr Ding durch. Für sie ist es ja auch eine Premiere: der allererste Halbmarathon mit Startnummer und Chip am Shirt und herzlos tickender Uhr. Und 21,097 Kilometer Strecke vor sich. Sie schafft's etwas schmerzlich lächelnd, aber erfolgreich ins Ziel. Jean koboldiert sich mit dem üblichen hüpfenden Elan und wissendem Grinsen ebenfalls durch den aufgeblasenen Finisherbogen. Lisette ist überall und mit Vollspeed unterwegs, dass man sie und ihr pinkiges Shirt kaum sieht. Sonja und Claudine wollen sich etwas schonen und nehmen den kurzen Lauf in Angriff. Für sie beide eine lockere Übung. Ursi hat sich den Greifenseelauf angetan und war es davon wahrscheinlich auch. Da war doch noch... ach ja, Peter ist in die Ferien abgedampft...

Eine Erkenntnis unterwegs: die Läufer mit den angebundenen Ballons und dem Schild auf dem Rücken sind die sogenannten Pacemaker. Also die Vorläufer für den gewünschten Geschwindigkeitsbereich. Dabei dachte ich beim Start: «Lustige Idee, sich Ballons anzuschnallen...». Erst auf der Mittleren Brücke kurz vor Zieleinlauf habe ich bemerkt, dass dieser sympathische junge Mann mit Ballon ja der 5-Stunden Mann ist. Merke: auch Alter schützt vor Erkenntnis nicht.

Zufrieden über das Ergebnis, aber etwas irritiert vom meist fehlenden «Beat», war die Organisation des Manor Run To the Beat Marathons vorbildlich. Immer genug Verpflegungsstände mit allem, was das Joggerherz überhaupt noch begehrt und unterwegs immer wieder die Traubenzuckerladys. Und die Läuferinnen und Läufer der Neubadrunners und vom Lauftreff beider Basel haben wieder gezeigt: Mitmachen und Ankommen ist nicht nur möglich, sondern rennbar.

So weit so gut. Nun noch vier Wochen lockeres Training dann heisst es endgültig: «Buon Giorno, Rennezia».

Run to the Heart-Beat?

Redaktion Neubadmagazin22.09.2012

Die Generalprobe für Rennezia heisst «Run To The Beat» ... oder etwa «Manor is running with the Beat» - egal. Sonntagmorgen um halb acht ist die Welt noch nass. Aber auch in Ordnung. Die Joggingklamotten auch. Die Startnummer hängt schräg, der Humor auch. Also spricht nix gegen ein gutes, anstrengendes, verschwitztes Rennen vor dem Rennen.

Fabienne Louves Marathon, habe ich gelesen. Na dann schauen wir mal, ob wir die Casting-Lady auch wirklich am Start sehen werden. Jedenfalls werden die Neubadrunners mit dem Lauftreff beider Basel das Beste geben und das gewonnene T-Shirt am Ende mitnehmen. Jawoll...

Ein wenig Nervosität herrscht schon, denn die blöde Nummer am T-Shirt oder der Chip bringen gute Gewohnheiten ins Wanken. Der Start ist zu schnell, der Atem dann zu kurz, der Kopf schmerzt und das Herz klopft zu wild. Und dies jedes Mal wieder. Von wegen «lernfähig» - so weit reicht nur die Theorie. Denn ein Rennen ist immer eine Ausnahmesituation. Da sind die Extremsportler, die sich bereits am Vorabend für den kommenden Event aufwärmen. Dann die völlig entspannten, die sich geben, als würden sie jeden Tag einen Marathon laufen. Vor dem Frühstück, versteht sich. Und dann die Ambitionierten, die diesmal etwas besser sein wollen und den Wetterbericht, die Windverhältnisse, Höhenveränderung, Bodenbelag und jeden Stein bereits kennen.

Und dann wir - die Fraktion der «Hauptsache, dabei» Gruppe. Denn ohne Spass in der Philosophie machts auch keinen.

In diesem Sinne: gutes und fröhliches Rennen, alle miteinander.

P.S. Den Halbmarathon am Sonntag, 23.9.2012 widme ich Peter Malama. Er hat seinen Lebensmarathon letzte Nacht beendet. R.I.P.

No Gempen, no Turm.

Redaktion Neubadmagazin09.09.2012

Einigen der Neubadrunners geht bereits die Muffe sausen. Mir zum Beispiel. Es sind nur noch sechs Wochen... und noch so viel zu erledigen. Und zu trainieren. Aber das ist ja der Reiz der Sache. Und mit diesen Neubadrunners erst noch spassig.

Heute geht's auf den Turm, der eine wunderbare Sicht über das Baselbiet garantiert. Wetter: perfekt, Bekleidung: auch, beinahe. Motivation: Grossartig.

Die Strecke von der Holzbrücke Münchenstein kenne ich noch von einigen Joggs im 2008 und diesem Jahr. Steile Hänge mit wunderbaren Wegen soll über die Schönmatt schlussendlich zum Gempenturm führen. Sollte es. Wie so oft, haben wir auch diesmal etliche Diskussionen, welcher Weg der richtige ist. Das ist schon beinahe philosophisch motiviert. Aber nicht nur nach Rom führen alle Wege. Auch auf die Türme der Welt gibt es einige Möglichkeiten. Seit heute kennen wir wahrscheinlich alle.

Palmina hat etwas Mühe heute, was überhaupt nicht erstaunt. Schliesslich ist sie erst seit kurzem als Joggerin unterwegs, macht aber alle unsere Trainings ohne Murren und meist mit einem Lächeln mit. Heute bleibt das Lächeln hingegen auf der Strecke. Irgendwo zwischen Holzbrücke und Schönmatt. 

Die Laufgeschwindigkeit ist bei den Runners sehr unterschiedlich. Die einen sind meist extrem schnell, dann einen oder zwei im Mittelfeld und am Schluss dann die echten Kämpferinnen und Kämpfer. Die kämpfen nämlich um jeden Kilometer. Einer davon auch um Kilos. Dennoch bleibt die Truppe immer als Einheit sichtbar. Die Schnellen warten immer mal wieder ohne zu murren, die Langsamen kommen keuchend, aber dankbar an. Kleine Pause und weiter geht's.  

Aber irgendwann ist der Berg erklommen, die Höhenluft macht beinahe schwindlig und die Aussicht entschädigt für alle Strapazen. Welche schöne Kulisse für einen Jahreskalender. Und mit diesen Models unbezahlbar.

Die Neubadrunners sind eine speziell herzbetonte Truppe. Die tragen das Herz eben nicht in der Sohle, sondern auf der Zunge und am rechten Fleck. Muss auch mal gesag...schrieben werden.    

Crossrun engl. für Kreuzzug

Redaktion Neubadmagazin02.09.2012

Sonntagsruhe am Morgen kann ganz schön trügerisch sein. Kurzfristig haben sich ein Sonja, Claudine und ich zum Crossrun in Therwil verabredet. Klar weiss ich, wo Therwil liegt. Auch, dass der 10er Shanghai Express dahin fährt. Aber in welcher Richtung merke ich erst nach 20 Minuten, kurz vor Münchenstein.

Der geographische Fensterplatz war eben zu verlockend. Ergo aussteigen, warten, einsteigen und den Weg zurück nach Therwil. Die Zeit wird knapp. Das Neubadrunner-T-Shirt auch. Schulhaus Therwil, Überredungskunst und Restcharme für allerletzte Anmeldung einsetzen, dreissig Franken bezahlen, Startnummer und nach Luft schnappen und los geht's den Hügel rauf zum Start. Claudine, Sonja, Roberto und Matthew sind schon da. Na super. Mitten im Satz: «Sali zämme» fällt der Startschuss. Ab dann.

Die Strecke ist ja schon fast ein Wohnzimmer der Neubadrunners. Wie oft sind wir diese hügelige Strecke gelaufen, haben die Steigung verflucht, den Brunnen begrüsst und den Schatten genossen? Aber heute ist Renntag. Also keine Pause, kein Erbarmen, keine Gefangenen. Mein persönliches Ziel ist simpel und einfach in einer Zahl zu definieren: 10 Kilometer unter einer Stunde zehn zu laufen. Na also, hat geklappt: 1:08:08,8 - eine echte Achterbahn, wie's scheint. Wie gewohnt hat mich Claudine kurz vor dem Ziel abgeschleppt, also über die Ziellinie gezogen.

Beim obligaten Abholen des T-Shirts dann die übliche Routinefrage: «Gibt's das Shirt auch in XXL?» Standardantwort auch hier: «Nein, Jogger sind doch schlank...»

Es ist eben ein Kreuz mit dem Abnehmen. Nicht nur in einem Zug. 

Bad Bellingen geliftet!

Redaktion Neubadmagazin26.08.2012

Ein Rollband von Basel nach Bad Bellingen wäre heute mehr als willkommen gewesen. Nix da. Es wird gerannt. 25 Kilometer vom Dalbedörli bis nach Bad Bellige. Läuferinnen und Läufer vom Lauftreff und die Neubadrunners wollen's wieder mal wissen.

Sonntagmorgen, der Wecker spinnt. Halb sieben und der läutet? Geht's noch? Nein, gejoggt soll werden. Und zwar dem alten Rhein entlang eine flache Strecke, immer den Rhein linkerhand und über grösstenteils Strassen und Wege ohne Teerbelag. Hui, wie  wohltuend. Solch einen Longjogg zu organisieren braucht einiges an Erfahrung und Disziplin. Die beiden Distanzgruppen 15 und 25 Kilometer wollen organisiert sein. Die Wasserträger auf den Fahrrädern stehen für notfallmässige Bewässerung der Jogger bereit, nein sie fahren mit. Regenschutz, genügend Wasser, Traubenzucker und Energieriegel sind die Grundausstattung für alle Läufer über grössere Distanzen. 9 Uhr, alle da, los geht's.  Die 15 Kilometer-Truppe wird zum Stauwehr beim Rheinhafen chauffiert und das Team 25 Kilometer läuft los zur Wettsteinbrücke und am Kleinbasler Rheinufer zum Rheinhafen. 

Wie üblich lichtet sich das Feld sehr rasch, wenn die starken Läufer davonziehen, das Mittelfeld sich hintendranhängt und die Schlusslichter nicht in Panik verfallen wollen. Mir macht das ja nix aus, schliesslich bin ich ein echter, unverfälschter und  stolzer Oldtimer. Anfangs haben wir gleich zwei Wasserbegleiterinnen, was Ursi und mich natürlich geehrt hat. Zwei und Zwei - welch schöner Luxus.

Der Tag mit seinem Wetterangebot könnte nicht besser sein. Genügend Wind sorgt für angenehmes Körpergefühl, die Sonne hält sich temperaturmässig vornehm zurück und die Wolkenklekse sorgen für ein buntes Himmelszelt. So muss... nein, kann es sein.

Angekommen in Bad Bellingen gehts unter der Autobahn durch einen Tunnel, der direkt in den Kurpark und zum Thermalbad führt. Uff, geschafft. Weg und Kräfte. Ab ins Bad, schöne Dusche hinterher und zum Essen.

Nun darüber schreiben wir jetzt mal lieber nix - aus rechtlichen und brechtlichen Gründen. Aber sonst: toller Sonnjoggingtag. Rennezia, here we come.

Ach ja: originell ist der Weg zum Bahnhof. Der führt über einen stinknormalen Lift in die Oberstadt. Also doch: Bad Bellingen ist geliftet.

Runners in Pace

Redaktion Neubadmagazin21.08.2012

Irgendwann ist es soweit. Das passiert ganz natürlich und ist alles andere als verwunderlich: die Gruppe trennt sich.

Die einen sind die Boliden, die anderen eher die Limousinen und weitere sind irgendwas zwischen allen Stühlen. Nein, es geht weder um Autos noch um Innenausstatter. Sondern das Laufvermögen der verschiedenen Läuferinnen und Läufer der Neubadrunners. Selbstredend will jeder seine Bestzeit, aber auch die Ausdauer ausreizen. Dieser Ehrgeiz gehört überhaupt zum Sport, sonst würde sich niemand bei jedem Wetter und fast bei jedem Befinden in die Sportklamotten zwängen und zum Schwitzen und Leiden antreten.

Bei den Neubadrunners gibt's deren zwei Gruppen: NB1 - die Superschnellen und NB2 - die eher Gemächlichen, aber nicht weniger Zielstrebigen. es gibt für alle Beteiligten nichts Ärgerliches, als sich gegenseitig anpassen zu müssen. Die Schnellen bremsen - wozu? Oder die Gemächlichen zu mehr Speed antreiben - was bringt das? So wird auch bei den sonntäglichen Longjoggs eine natürliche und meist stille Einteilung in NB1 und NB2 vorgenommen.

Aber - und das ist erstaunlich - kommen die Formel 1 Läuferinnen immer wieder zurück, um die Gemächlichen zu motivieren. Das fördert die gute Stimmung und den Gruppengeist.

Also, Leute: immer den eigenen Fähigkeiten vertrauen und nur die passende Gruppe wählen. Und schon geht die Post ab, auch ohne Marken. 

Wie war das bei den alten Franzosen üblich? Alle für einen, einer für alle? 

Brugge- oder Gruggelauf?

Redaktion Neubadmagazin12.08.2012

Basler Bruggelauf zum siebten Mal ist auch das erste Mal für das neu eingekleidete Neubadrunners-Team. Heute tragen wir nicht unsere Haut, sondern das knallgelbe Shirt zu Markte. Jawoll.

Sonntagmorgen, die Welt ist noch in Ordnung, die Asics-Schuhe auch. Noch schnell die Beine einreiben gegen Muskelbeschwerden und los geht's in Richtung Kaserne. Im Gepäck die Haut von Biene Maya mit den Logos der Neubadrunners und unserer Sponsoren. Eben die erwähnten T-Shirts.

Das Team steht schon erwartungsvoll und fröhlich bei der Startnummerausgabe. Na was für ein Sonntag. Es ist mehr als erstaunlich, dass das Team fast komplett ist. Denn eine grassierende Darmgrippe hat Peter und Ursi ausser Gefecht gesetzt, Rippenbrüche haben Sonja einen sechswöchigen Trainingsstop beschert und Jean hat mit Schnupfen zu kämpfen. Eine echte Kämpfertruppe, die Neubadrunners.

Das Team vom Lauftreff beider Basel und Gabor Szirt warten auf uns für das obligate Startfoto.

Zwischen die Räder geraten...

Redaktion Neubadmagazin01.08.2012

Wie läuft man standesgemäss am Nationalfeiertag? So lange, bis die Birne rot und die Nase weiss ist? Oder soll es abgehen wie beim Feuerwerk? Oder reicht's, wenn hier und da ein rot-weisses Erkennungszeichen zum 1. August mitgetragen wird?

Heute ging's jedenfalls mal mit Garde ab. Sonja und Roberto sind mit ihren Hi-Tech Rädern als rollende Begleitung - zweirädrige Rolling Stones - neben und hinter uns gefahren. Ursi und ich sind damit sehr gut gefahren, obwohl wir beide ja als Làufer angeheuert haben. Peter hat heute Drämmlidienst, also müssen wir den Weg selbst finden. Der Hinweg ist ja meist kein Problem, aber mit dem Rückweg wird's wahrscheinlich wieder hapern. Wir alle hatten eben wunderschöne Fensterplätze in der Geographiestunde.

Von der Tankstelle - nein wir haben nicht vorher schon getankt - trampeln wir los zum eingerüsteten Hochhaus und da den Schleichpfad zum Erlenhof. Grösstenteils führt der Weg mit Steinbelag durch kleine Wälder und über Wiesen zum Hügel beim Erlenhof. Deshalb sehr angenehm zu laufen. Ach, es geht wieder nach Therwil und Ettingen? Roberto kennt den Weg und scheinbar auch die Strecke, die wir heute laufen wollen. Da ist er Ursi und mir ein paar Speichen voraus.

Es ist zwar statistisch gesehen ein toller Erfolg, wenn der Wetterfrosch im TV recht behält. Wie heute zum Beispiel. Es wird langsam heiss und die Sonne brennt ohne Rücksicht. Irgenwie ist es ein tolles Gefühl, gleich von zwei Rädern begleitet zu werden. Eine Art Bodyguard für Fälle von Dehydrierung, Wadenkrämpfe, Hundeattacken, Willenseinbrüchen und sonstigen Unwegsamkeiten. Die entgegenkommenden oder überholten Wanderer denken wahrscheinlich ähnlich. Oder vielleicht auch nur: «Was sind denn das für Wichtigtuer?» Wie gesagt, ein tolles Gefühl.

All diese Gefühle lösen sich aber nach und nach in Luft und Schweiss auf, als die Knochen zu reklamieren beginnen. Wie lange sind wir eigentlich unterwegs? Gut, zwischendurch haben wir beim Maisfeld ein Diskussionsquartett eingeschaltet. Muss ja auch sein, dass der Geist nicht zu kurz kommt, wenn die Sehnen es schon sind.

Nach zwanzig Kilometern sind wir wieder an der Tankstelle auf dem Dreispitz angelangt. Und wir haben niemanden nach dem Rückweg fragen müssen... ha! Nun noch einen Schnappschuss, der gut zur Schnappatmung passt.... und ab unter die Dusche.

Und zu den 1. August Reden. Sali zämme! 

Forellenquintett

Redaktion Neubadmagazin29.07.2012

Diese Nacht hat man sich nicht um die Ohren geschlagen. Eher umgekehrt. Eine rauschende Nacht, was den Regen betrifft, war es jedenfalls. Morgens um fünf: ähnliche Situation beim Blick aus dem Fenster, dem beschlagenen...

Na, dann prüfen wir doch mal die Leidensbereitschaft der NEUBADRUNNERS in der realen Welt. Gruppen SMS an alle:

«Guten Morgen, liebe aufgestellte und ready-to-run-NeubadianerInnen,
seit 5:15 Uhr heute morgen schaue ich zum Fenster raus. Und es ist und bleibt einfach nur sintflutartige Aussicht... Frage: Wer will trotzdem sich in Dreck und Pflotsch wagen?
Bitte um kurzes Ja oder Nein. Danke Dir.

Herzlich, Christian»

Kaum ist die SMS (Schlamm Matsch Sauwetter) rausgehauen, kommen auch schon die Antworten im Sekundentakt. Erstaunlich: alle wollen raus ins Seaworld und sich so richtig durchnässen lassen. Keine Frage.

Routenplaner by Peter ZimmermannDie einzige Frage stellt sich nun, ob wir nun total versumpfen wollen oder doch den etwas zivilisierteren Weg nehmen sollen. Wir sollen. Und wollen. Peter kennt sich glücklicherweise im Gelände so gut aus, dass wir unsere ach so schönen Asics Running Shoes nur mit etwas Schlamm «entweiht» haben. Die Strecke führt auf dem Höhenkamm vom Bruderholz in Richtung Ettingen und Therwil. Nebst einigen Teerwegen freuen wir uns dann über die natürlicheren Steinwege.

So ist das Forellenquintett blubbernd und plappernd in relativ gutem Tempo unterwegs. Später hat's dann aufgehört mit dem Plappern, dafür mit Klappern in den Knien.

Aber immerhin haben wir uns die vorgenommenen zweieinhalb Stunden über Hügel, Wiesen und durch den Wald redlich verdient. Zudem ist es eben doch ein tolles Gefühl, wenn zuhause angekommen erst Mal ein paar Riesenschlucke Wasser die trockene Kehle befeuchten. Und dann mit der Dusche der Rest des Körpers. Hasta la Schwitza, Baby, wie Arnold akzentuiert plappern würde.

Ein guter Start ins Ende. Wochenende.   

Venedigmarathon 2010 - toller Bericht

Redaktion Neubadmagazin27.07.2012

«Venedig? Da kann man doch keinen Marathon laufen.» Schon von Zehnjährigen kann man manchmal diese Aussage zu hören bekommen, wenn man verkündet, demnächst in der Lagunenstadt an den Start gehen zu wollen. Das Bild, das jeder – selbst in diesem Alter – von Venedig im Kopf hat, besteht eben hauptsächlich aus Wasser und keineswegs aus festem Boden, auf dem man eine solche Strecke laufend zurücklegen könnte.

So beginnt der Bericht von Ralf Klink auf www.laufreport.de und zeigt viele Eindrücke, aber auch wertvolle Hintergrundinformationen über den Venedigmarathon. Also wer jetzt nicht wirklich heiss auf Rennezia wird... Mit ausdrücklicher Genehmigung verlinken wir hier diesen anschaulichen Bericht auf www.laufreport.de

Wo gekeucht wird, ist meist ein Hügel.

Redaktion Neubadmagazin25.07.2012

Mittwochabend - die Welt ist noch in Ordnung. Der Zuckerspiegel auch. Der Puls ist normal. Die Sonne scheint. Das Team lacht. Noch. So geschehen auf dem Parkplatz beim Schiessplatz Lachmatt.

Lisette, Claudine und Ursi, die drei Damen im Spiel, sind kaum zu bremsen. Beim Parlieren, versteht sich. Roberto und Peter lehnen sich zurück und schauen der Szenerie leicht amüsiert zu. Weshalb treffen wir uns an diesem verlassenen Ort, der mit lauten «Pengs» belebt wird, nach dem wohlverdienten Feierabend überhaupt? Ah, ja. Peter hat uns ja einen unverschämt schönen Weg über die Muttenzer Hügel versprochen. Na dann...

Erst aber gilt es, den ersten Hügel zur Römerburg zu erklimmen. Frisches Heu liegt auf den Wiesen und schwängert die Luft mit bäuerlich-gemütlichem Duft. Dann geht's hügelwärts über Maulwurfslöcher und Erdschollen, stets gut versteckt im Gras, nach oben. Im Wald wird's dann etwas angenehmer und die Aussicht faszinierend. Dreihundertfünfzig Meter Anstieg werden nun auch mit einer Weitsicht belohnt.

Ah, der Schiessstand ist in weite Ferne gerückt. So können wir mit dem Zick-Zack-Laufen aufhören und regulär durch Busch und Steppe rennen. Die mittlere Burg auf dem Wartenberg wird dann Mal kurz inspiziert und mit dem Kommentar: «Wieso ist diese Burg kein Hotel?» wieder in Richtung Eglisgraben verlassen.

Irgendwie schaffen wir es, fast die ganze Strecke über Wiesen und durch Wald zu laufen, ohne auf die harten Teerstrassen im Wohngebiet nutzen zu müssen. Die Gelenke und wir sind dafür sehr dankbar. Das Resultat nach eineinhalb Stunden sind 9 Kilometer real, aber etwa 13 Kilometer für die Leistung gelaufen. Na also.

Der Berg ruft und fordert. Gut so, Berg.

Biene Willy in Utah gesichtet!

Redaktion Neubadmagazin23.07.2012

Easy Rider war vorgestern. Forrest Gump war gestern. Und Jean, alias Willy the bee, ist heute. In den Bergen von Utah ist die Strasse und das Gelände mit einem attraktiven gelben Farbtupfer geschmückt.

Der Bundesstaat Utah hat den niedlichen Übernamen: «Beehive State», der Bienenkorb-Staat. Da verwundert es die Menschen dort auch wenig, wenn sie den schellen jungen Mann im knallgelben Bienenkostüm über die Landstrasse flitzen sehen. «Oh, look honey, there's bee Willy again. How cute!» hört Jean, unser weitgereister Vorrunner, immer wieder die Leute laut brüllen.

the beehive state Der Bienenkorb als Staatswappen steht für die Fleissigkeit der Eingeborenen und nicht, weil da Milch und Honig fliessen sollen. Im Gegenteil. Dort wird eher mal die Suppe versalzen, denn schon die Hauptstadt heisst Salt Lake City. Somit ist dies auch nicht verwunderlich. 

Aber zurück zu unserem Neubadrunner Jean auf den Strassen Utahs. Wir wissen leider nicht, wohin ihn die Reise führen wird, aber bestimmt wird er für die Kultur und das Farbempfinden der amerikanischen Bevölkerung eine Bereicherung sein. Vor allem, wenn er denn auf der Überlandstrasse oder auf dem Salt Lake mit massiv überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wird. Und da die Erde bekanntlich noch immer rund ist, taucht er bestimmt mal wieder am Dalbedöörli auf und wird uns in seinem neu erworbenen «American Accent» seine Erlebnisse erzählen. Während des Joggens natürlich.

Hey Utah, go vor the gold!

Intervalley and Lake Schönmatt

Redaktion Neubadmagazin21.07.2012

Soeben gesichtet, wird dies das Aufwärmprogramm der Neubadrunners... nicht so sexy, aber bestimmt so effektiv.

Jogged vo Bärg u Taal....

Redaktion Neubadmagazin15.07.2012

Es gibt kaum Langweiligeres beim Joggen, als eine hunderte Male gerannte Strecke. Jeder Busch, die meisten Steine und vereinzelte Wurzeln begrüssen die gewohnten Jogger bereits mit Vornamen. Darum hat unser Peter, der Altgediente, eine seiner Lieblingsstrecken für heute angeboten. Und wir haben angenommen.

Fabiola taucht frisch und fröhlich mit dem Velo auf, Roberto ist im Knallgelben bereits da und fährt auf dem Parkplatz vom Athleticum seine Runden. Ach ja, der Runde holt sich noch einen schnellen Kaffee bei der Tankstelle. Schlussendlich taucht der Guide, eben dieser Peter, auf und legt sofort los. Er meint noch, dass es etwas hügelig sein werde heute. Na, dann eben halt... Kaum gedacht, schon keuchen wir den Hügel in Richtung Wasserturm hoch, aber auf schönen Waldweg mit Stein und Schotter, also liebevoller Belag für die Gelenke. Roberto mit seinem Rennrad (ach so, deshalb gut für Jogger) immer fleissig hinterher. Das Ziel nennt Peter erst mit Therwil, Aesch und wieder zurück. Aber klar doch...

Es ist doch immer wieder faszinierend, wie viele Grünzonen mit Wäldern, Grillplätzen, Wassertürmen und Hundebesitzern es doch in der Umgebung der Stadt gibt. Wir erreichen den Höhenkamm zum Predigerhof - eine wundervolle Strecke - und inzwischen auch mit weniger Keuchen, dafür mit lockeren Gesprächen. Die Kommunikation ist ja bekanntlich unser aller Pulsmesser. Wenn's nicht mehr plappert, sind wir zu schnell.

Und schon erreichen wir die Höhe oberhalb Reinach, tauchen runter ins Tal und umrunden den Wald, um gleich darauf auf der anderen Seite wieder hochzulaufen. Ziel: Therwil.

Denkste - Peter biegt plötzlich zum Waldrand ab, sodass wir oberhalb Reinach immer schön den Bäumen entlang gen Basel rattern. Als dann der Stadtrand, sprich das Dreispitzareal, auftaucht, sind wir alle etwas erschöpft, aber glücklich. Wetter: top, Fitness: topper, Strecke: ideal. Mit gelaufenen 19 Kilometern und etwas 350 Höhenmetern schlottern die Beine, die Waden vibrieren und die Knie schlackern etwas. Aber geschafft ist geschafft.

Irgendwie beruhigen solch ausgiebigen Longjoggs, wenn mancher der Neubadrunners manchmal des nachts mit schreckgeweiteten Augen aufwacht und an die 42.195 Kilometer in Venedig denkt.

Andiamo - das packen wir schon. Schliesslicht hat's uns ja auch gepackt.   

Kontakt


Neubadmagazin | Rheinsprung 1 | Postfach | CH-4001 Basel | Tel. 41 61 264 64 64 | redaktion@neubadmagazin.ch