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Brugge- oder Gruggelauf?

Redaktion Neubadmagazin, 12.08.2012

Basler Bruggelauf zum siebten Mal ist auch das erste Mal für das neu eingekleidete Neubadrunners-Team. Heute tragen wir nicht unsere Haut, sondern das knallgelbe Shirt zu Markte. Jawoll.

Sonntagmorgen, die Welt ist noch in Ordnung, die Asics-Schuhe auch. Noch schnell die Beine einreiben gegen Muskelbeschwerden und los geht's in Richtung Kaserne. Im Gepäck die Haut von Biene Maya mit den Logos der Neubadrunners und unserer Sponsoren. Eben die erwähnten T-Shirts.

Das Team steht schon erwartungsvoll und fröhlich bei der Startnummerausgabe. Na was für ein Sonntag. Es ist mehr als erstaunlich, dass das Team fast komplett ist. Denn eine grassierende Darmgrippe hat Peter und Ursi ausser Gefecht gesetzt, Rippenbrüche haben Sonja einen sechswöchigen Trainingsstop beschert und Jean hat mit Schnupfen zu kämpfen. Eine echte Kämpfertruppe, die Neubadrunners.

Das Team vom Lauftreff beider Basel und Gabor Szirt warten auf uns für das obligate Startfoto.

 

Die Aufregung macht sich langsam breit. Das Grinsen auch. Endlich kann's losgehen. Schluss mit Warten. Freunde stehen am Rheinbord und motivieren ihre Läuferinnen und Läufer. Pünktlich halb elf bewegt sich der Pulk der Läuferinnen und Läufer auf die  Wettsteinbrücke zu. Jetzt rächt sich bereits die Startposition. Ich bin viel zu weit vorne. Mal wieder typisch... Und schon merke ich: «Bisch viil z'schnäll, Digge!» Hmm... wie komme ich aus dieser Misere nur wieder raus, ohne gleich abzubrechen? 

Nach den ersten drei Kilometern lichtet sich das Feld, denn ich bin ein Überholter. Langsamkeit ist eben doch ein Luxus, aber den gönn' ich mir jetzt einfach. Schliesslich will ich ja in einem Stück ins Ziel laufen und noch lachen können. Die anderen Neubadrunners sind über alle Brücken verschwunden. Gut so, Mädels und Jungs.

Die Strecke führt nach der Wettsteinbrücke, über den Münsterplatz und runter auf die Mittlere Brücke. Wie jedes Jahr fehlen auch heute die vielen Zuschauer, die mit Zurufen die Läufer anfeuern. Ist Basel wirklich so verschlafen? Wohl kaum, Aber scheinbar sind die wirklich Laufinteressierten gleich selbst als Läufer unterwegs. Schade.

 
 

Sonja, unsere fliegende Holländerin, kennt keinen Schmerz. Trotz noch nicht ganz verheilten Rippenbrüchen ist sie fröhlich und stolz unterwegs. Vernünftigerweise hat sie die kurze Strecke von 6 Kilometern gewählt.  Beeldschoon meisje.

 
 

Jean, soeben aus USA zurückgekehrt, orientiert sich am Rheinufer, in welcher Stadt er überhaupt rumrennt. Schliesslich hat er mit dem Jetlag und einem Schnupfen zu kämpfen. Zudem war er an  den schönsten Plätzen der USA als Neubadrunner mal kurz und bildhaft dokumentiert unterwegs.

 
 

Lisette aus Liestal, Paris und Barcelona ist ganz gross unterwegs. Sie fliegt über die Wettsteinbrücke wie ein Wiesel und will ihre eigene Bestmarke brechen. Das schafft sie doch locker...

 
 

Gegen Ende der Bruggelauf-Karawane tauchen Ursi und ich denn auch noch auf. Ursi war so lieb und hat auf der Schwarzwaldbrücke mal kurz auf mich gewartet. Sie hat befürchtet, dass ich mich langweile, wenn kein Gesprächspartner in der Nähe ist. Recht hat sie. Ursi selbst spürt immer noch Nachwirkungen der Darmgrippe. Sie ist auch vernünftig - und mutig - und beendet das Rennen bei Kilometer 11. Respekt, denn eine solche Entscheidung für ambitionierte Läuferinnen und Läufer ist keine leichte Sache. Aber die Gesundheit hat aben Vorfahrt. Gutes Mädchen.

 
 

Claudine läuft heute «nur» die 6-Kilometerstrecke, obwohl sie sehr gut trainiert ist. Aber sie schont ihre Kräfte für einige grosse Läufe vor dem Venedigmarathon. Dennoch fliegt sie wieder über die Strecke, als wäre dies überhaupt keine Anstrengung.

Endlich am Ziel, Chip abgeben und sofort an die Buvette ...glugg...gluggg..... Das Wasser danach ist einfach das Beste. Trotz schmerzender Glieder und erhitztem Kopf ist das Gefühl danach einmal mehr unbeschreiblich. Seine Leistungen zu testen und bis an die Grenzen zu gehen, ist ja nicht nur körperlich eine grosse Herausforderung. Das Leben selbst will ausgekostet sein. Und da sind Grenzen eben da, um diese auszuloten.

Also rennen wir weiter - Rennezia läuft...und läuft... und läuft...

 

1  Kommentar

  • Sonja
    13.08.2012 00:08 Uhr

    Schoen geschrieben, schoene Fotos!
    Chapeau 'Bad Coach' :-)
    Schoen GELB auch :-) :-)

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