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Uff em Gämpe gits Lämpe.

Redaktion Neubadmagazin31.07.2013

Der Anspruch ist am Ende eben auch nur ein Spruch. «Hütt seggle mer uff dr Gämpeturm». Und zwar vom Schiessplatz Dornach aus der Strasse entlang. So weit so geplant.

Keine Ahnung, wer heute alles so nach Gempen musste. Aber es waren gefühlt Tausende, alle mit frisierten Alfa, Audi und Mercedes unterwegs. Und immer sehr knapp an unseren knapp anliegenden Klamotten entlang. Zum Glück waren wir farblich hervorragend ausgerüstet. Auch der Autor im knallroten, engansitzenden T-shirt.

Nun denn - der Gempenturm hat ja auch eine blühende und meist Gartenwirtschaft anzubieten. Da winkt dann ein grosses Glas Mineralwasser, wenn wir denn den steilen Aufstieg durch Wald, Gestrüpp, Schotter, Wasserbäche und Dornen geschafft haben werden. Wir haben. Aber beim Einbiegen in den Waldweg zum Turm steht auf dem blassgrünen Schild: «Immer geöffnet, ausser Dienstag.» Und gestern war? Richtig - Dienstag.

Nun denn, was soll's. Trotz der Enttäuschung gibt's keine «Lämpe». Auf der anderen Seite geht's wieder runter zur Ruine Dorneck und da gibt's auch eine Baiz. Und die wird doch bestimmt offen haben. So die Hoffnung.  Schliesslich ist ja Ferien- und Wanderzeit. Ja, auch die Zeit für ein paar nachmittägliche Jogger.

Wie so oft ist der Organismus mit all seinen Innereien erst nach einer halben Stunde bereit, sich auf die veränderte Situation wie steiler Aufstieg, erhöhter Blutdruck und extreme Lungentätigkeit beim Laufen einzustellen. Wir sind ja schon froh, dass im Körper sonst nichts eingestellt wird. Funktionen zum Beispiel. Aber gegen Ende des Aufstiegs läuft's richtig rund. Und mit Rundungen kenne ich mich ja aus. Deshalb ist der Abstieg zwar eine Tortur für Knie und Oberschenkel, aber dennoch befreiend, geht es doch in Richtung Parkplatz.

Fazit: je grösser die Anstrengungen sind, desto befreiender und zufriedener das Ende der (Tor)Tour. 

Und sie laufen doch...

Redaktion Neubadmagazin29.07.2013

Schön sind sie anzusehen, die angetretenen, schlanken und sehnig-muskulösen Körper in den wie aufgebügelt wirkenden Funktionsshirts und -hosen. Sogar die Stromlinie wird bei so vielen guten Kurven etwas neidisch. So sehen eben echte Läuferinnen und Läufer aus. Denkste!

Denn da kommen wir, die Ungewohnten, Aussergewöhnlichen, Voluminösen und Extravagenten. Ja, auch wir sind Läuferinnen und Läufer. Langsamer, behäbiger, keuchender aber genau solche Kämpfer, wie die Gestählten. Nein, stimmt nicht ganz. Wir sind sogar noch etwas stärker. Denn unsere Motivation braucht jedesmal einen extra-push, eine Doppelportion an Überzeugung, bei Wind, Regen, Hitze oder Kälte die übergrossen Joggingklamotten anzuziehen. Und dann loszulaufen.

Aber was wir mit dem Durchschnitt der laufenden Gemeinde gemeinsam haben: den glücklichen Gesichtsausdruck beim Ankommen. Denn den Glückshormonen ist es völlig egal, wie die oder der Glückliche aussieht, der da durchs Ziel torkelt. Hauptsache, das Ziel ist erreicht.

Eines dieser erstaunlichen Wesen - nebst meiner eigenen Erfahrung als Übergewichtiger - ist Alexandra Baumann, ihres Zeichens ex-Couchpotatoe und freiberufliche Journalistin. Mit ihrer Freundin Karma hat sie vor Jahren das Projekt «runcouchpotatoesrun.com» ins Leben gerufen, aber vor allem in Bewegung gebracht. Ihre Blogeinträge sind meist sehr köstlich zu lesen und ihre Leistung mehr als beeindruckend. 

Wir kennen uns gegenseitig zwar nur via Blog und Facebook, aber das schmälert den gegenseitigen Respekt in keinster Weise. Ist dies nicht überhaupt die Idee von Social Communities, sich für aussergewöhnliche Geschichten und Menschen zu interessieren und sich auszutauschen? Und in unserem Falle auch zu motivieren, aber meistens, uns über uns selbst zu amüsieren. OK, über die anderen auch... ein bisschen Spass muss sein.

In diesem Sinne: Run, Alexandra & Karma, Run!

A- oder B-findlichkeiten...?

Redaktion Neubadmagazin27.07.2013

Der Wille ist ja meistens schon vor mir da, bevor ich selbst am Törli auftauche. Der alte, nervige Hund. Aber wo ein Wille ist, sind meistens mehrere Wege. Der beschwerlichere oder der leichtere. Welch schwere Entscheidung...

Bei erwarteten 36 Grad im Schatten haben Palmina und ich dennoch beschlossen, möglichst im Schatten zu laufen. Aber wir schlagen dem Thermometer ein Schnippchen und laufen schon um 7 Uhr morgens los. Denn da ist die Welt noch in Ordnung, wie alte Schlagerhasen aus früheren Tage noch wissen. Heute ist wieder Bruggelauf angesagt, das heisst, vom St. Albantor zum Kraftwerk, dann durch Solitude zur Wettsteinbrücke... dann Mittlere Brücke und dann sehen...nein schnaufen wir weiter.

Langsam anlaufen ist die Anfangsstrategie. Nicht einfach losspurten wie in den Zwanzigern, nein, erst mal den Puls finden, dann etwas warmlaufen, bis die Kolben schnurren und nicht mehr pfeifen. Erst dann das Tempo leicht erhöhen. Dies nun war der theoretische Teil.

Die Praxis? Vergiss' es! Warmlaufen ging ja noch einigermassen bis zur Schleuse. Dann rauf zum Rankacker in Richtung Solitude wandern wir etwas. Denn ich spüre deutlich: meine Lungen sind flügellahm. Beide Flügel.

Beim Tinguely Museum geht's dann wieder ins Laufen über. Palmina schön vorbildlich langsam ansteigend. Ich versuche wieder einen Schuhmacher-Pole-Position-Start. So nennt Palmina die vergeblichen Versuche, meinen optimalen Schritt zu finden. Polarisieren ist ja eine Sache, wenn es um Diskussionen geht. Beim Laufen ist dies eher nervig und hinderlich. Ich wirke da wie eine übergrosse Billardkugel, die mal vorne, dann wieder hinten rollt. Palmina als ruhiger Pol hält schön ihr Tempo, um wenigstens etwas Ruhe in den Morgenjogg zu bringen.

Mittlere Brücke ist in Sicht... OK, noch eine weiter und dann wieder zurück. Am Rheinufer ist es zwar wunderschön, so früh am Morgen seine Runden - respektive  Rundungen - zu drehen. Aber Littering ist nun wirklich keine attraktive Kunstform. Die Kübel quellen über und sind auch seitlich mit Flaschen, Plastikgugge und ungenannt wollenden Gegenständen dekoriert. Basel ist morgens eher eine Messi- denn Messestadt. Die Stadtreinigung wird's zwar richten, dennoch mutet es seltsam an, wenn die Zivilisation solche Zeichen setzt.

Der Kaffee winkt und dampft. Diesmal landen wir im Pane con Carne... Frischluft garantiert und nach dem ersten Schluck eine echte Sternstunde an der Sternengasse.

Morgen? Klar, 7 Uhr früh im Joggeli laufen wir der Birs entlang. 10 Kilometer mindestens. Auch wenn's pfeift, schweisst und schlottert - wir rennen aus Spass.

Papier ist geduldig. Neubadmagazinleser auch.

Redaktion Neubadmagazin05.07.2013

Dieser Tag ist nicht unbedingt dazu gemacht, für einen Neubadmagazin-Event herzuhalten. Es schüttet einfach mal den ganzen Tag. Oder meist.

Pünktlich erscheinen acht Leserinnen und Leser beim Eingang zum Papiermuseum im Dalbeloch. Vor dem Museum ist ein Modell der Häuser im Dalbeloch. Und vor allem der Wasserführung, denn diese hat überhaupt erst die Papiermühle ermöglicht. Dann geht's ab ins Herz der alten Papierverarbeitung - ins Papiermühlemuseum. 

Die beiden mitgekommenen Kinder sind bis zum Eintreffen an der Papiermühle laut und wild spielend unterwegs gewesen. Kaum hat der Museumsguide mit dem Vortrag begonnen, sind beide andächtig still. Und wissbegierig.

Von den angelieferten Lumpen - ja, damit sind alte Kleider gemeint - bis zum Vermahlen, wässern und verstampfen sind einige laute und auch langwierige Arbeitsprozesse verbunden. Denn aus den verarbeiteten Stoffen wird am Ende die Cellulose entstehen, die eine Papierherstellung überhaupt möglich macht. Selbstverständlich werden wir alle eingeladen, selbst mal Hand anzulegen und ein Blatt Papier mit Wasserzeichen herzustellen. Plötzlich erscheint das täglich verwendete Papier viel wertvoller, als das bisher der Fall war.

Die Menschen hatten in frühen Tagen einen langwierigen Prozess in Kauf genommen, um dann Wissen und Know How auf eben dieses Papier bringen zu können. Und damit Aufklärung, Wissen, Nachrichten, aber auch Drohungen, Steckbriefe und so weiter. Papier ist eben geduldig. Und Wertneutral.

Im ersten Stock sind die alten Heidelberg-Druckmaschinen eindrucksvoll zu sehen. Die Arbeit der Schriftsetzer, Bleigiesser und Typografen war auch nicht sehr komfortabel in den guten alten Zeiten.

Aber am Ende der höchst spannenden und informativen Führung war dann der Apéro mehr als willkommen. Die Kinder haben ebenfalls wieder zurück zur Lebhaftigkeit gefunden. Und zwischen den anwesenden Leserinnen und Lesern des NEUBADMAGAZIN und mir gab's wunderbare Diskussionen.

Rütihard, aber schmerzlich.

Redaktion Neubadmagazin08.06.2013

Die Entscheidung war eigentlich gar keine. Selbstverständlich haben wir den Sonntagsjogg auf den Samstag verlegt, egal was das Wetter dazu meint. Oder die Sonne scheint. Abgemacht ist besser als abgeschlafft. Na dann, ab die Post.

Um Punkt zwei treffen die drei Muskeltiere beim Vitaparcours in Muttenz ein. Schon geht ein leichtes Stöhnen über schmerzende Waden, heisse Luft und «...spinne mir aigentligg...?» los. Und genau das ist auch das Stichwort: Los für eine Runde Aufwärmen auf der Finnenbahn. Wieso diese Bahn so heisst, ist doch reiner Etikettenschwindel. Erstens fährt da keine Bahn, man muss selber laufen und zweitens habe ich dort noch nie einen Finnen getroffen. Dennoch, die eine Runde ist angenehm, da der grösste Teil der Strecke im Wald verlegt ist. Dann verlegen wir uns auf die Strecke, die wir uns vorgenommen haben. Rauf über die Rütihard, beim Asphof vorbei und dann durch den Wald zu den verlegten Planken beim Unter Gruet. Oder irgendwo dort in der Nähe.

Palmina und Peter haben sich diesmal meine Atemtechnik angeeignet: Keuchend und Schnaufend sowie Japsend. Dies ist meine Erfindung. die Dreitakt-Jogging-Technik. Die funktioniert aber auch alleine, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.

Oberhalb der Rütihard wird's dann echt hard...hart. Denn die Bikers sind auch unterwegs und flitzen rechts und links vorbei. Die haben eben zwei Räder und wir sind höchstens am Ende gerädert. Dennoch kommen wir gut aneinander vorbei, ohne ernsthaft verletzt zu werden. Ach ja, der eine oder andere Radler grüsst auch flitzend freundlich. So, der Hügel ist geschafft. Wir auch. Jetzt geht's gemütlich runter in Richtung Margelacker. Aber vorher schlammt der schmale Pfad durch den Wald, was den frisch geputzten und teils auch neuen Joggingschuhen so gar nicht passt. Aber da müssen wir durch. Jetzt taucht eine Mama mit ihrer kleinen Tochter auf, spazierend-schnaufend und vor allem suchend. Ja, der Weg oben führt zurück nach Muttenz, beantworten wir ihre nicht gestellte Frage. Aber da kommen noch mehr. Mütter, Kinder, Lehrer, Väter, noch mehr Kinder. Was ist denn das? Ist da ein Kinderhort, von dem niemand was weiss? Die Lösung ist so einfach, wie erlösend. Gabor Szirt's wunderschöne Tochter Diana taucht auf und löst das Rätsel auf. Das ist ein ganz normaler Lehrer-Eltern-Kinder Ausflug der Schule. Ach so... Entwarnung!

Parkplatz da, Ende gut. Es ist doch jedesmal dasselbe mit dem Laufen. Hinterher fühlen wir uns alle einfach besser, obwohl mehr Schmerzen da sind, als vor dem Laufen.

Na also - Masochismus hat auch seine faszinierenden Seiten.

Schwimmhäute, nicht morgen!

Redaktion Neubadmagazin02.06.2013

Die drei vom Bundesplatz verspüren heute keine grosse Lust, sich über die ausgesuchte Strecke Gedanken zu machen. Birslauf? OK! Palmina und ich wollen mal versuchen, die verflu...ixte Strecke unter 60 Minuten zu laufen. Das sollte doch zu schaffen sein. Auch von uns.

Ein Hoch auf das Wasser! Die Birs führt heute. Vor allem viel Wasser. Der Weg von Muttenz beim Sportplatz führt normalerweise zum linksufrigen Weg nach Aesch. Aber diesmal ist der Weg gesperrt, da zu verwässert. Na dann, laufen wir halt trockenen Fusses, aber schweren Schrittes wegen des Teerbelags auf dem oberen Weg entlang. Erst in Münchenstein ist bei der EBM ist das Band gerissen. Aber nur das Absperr- nicht das von Achilles. Das tosende Rauschen kommt diesmal von der Birs und nicht von meiner Blutbahn. Welch gefühlt angenehmer Unterschied. Überhaupt läuft's heute irgendwie flüssiger - Nomen est Omen - also letzte Woche. Das Atmen fällt etwas leichter, ergo auch der Laufstil. Palmina läuft leichtfl...füssig wie immer und Peter hält heute auch enorm gut Schritt. Wir sind die Schrittmacher, yes, Ma'm!

Die braune Brühe ist schon sehr eindrücklich, weil die lässt gar nichts links liegen. Rechts übrigens auch nicht. Da wird alles mitgerissen, was nicht bei zweieinhalb auf den Bäumen ist. Manchmal sogar die Bäume selbst. So wird der Stamm- zum Schwammbaum.

Über eine Brücken müssen wir geh'n, aber es hat deren Sieben! Soll ich jetzt wirklich den kleinen Maffay anrufen? Nö, das finden wir selbst raus, welche dieser Übergänge der richtige ist, dass wir unsere 10 Kilometer für Hin- und Rückweg drauf haben. Ah, das Heidebrüggli ist's - meinen wir drei im Chor. Ob Bo damit einverstanden ist? Wir wissen's nicht.

Der Rückweg ist oft der gefühlt längere Weg, weil man die bekannten Markierungen bereits kennt. Diesmal ist es aber egal, denn wir wollen nur die Zeit einhalten. Pflitsch...Pflatsch und der Inhalt der Joggingschuhe wird unangenehm. Es glutscht und pflutscht in den Socken, dass es keine wahre Freude ist. Noch eine halbe Stunde, dann winkt die Dusche, die heisse.

OK - geschafft. Zeit und Körper. Drei rote Köpfe verabschieden sich, glücklich, aber verdreckt. Wir brauchen nur noch neun Läufer für das dreckige Dutzend. Und tschüss!

Biathlon der Arbeit.

Redaktion Neubadmagazin30.05.2013

Schwarz. Rot. Gold. Deutschlandflagge? Nee, die Landschaft und ihre Bewohner sind derart farbenfroh. Der schwarze Himmel beleuchtet den golden Weg und den  älteren Herrn in Joggingklamotten mit seinem knallroten Kopf. Aber ich greife vor.

Das Kader vom LSV Basel hat sich heute etwas ganz Besonderes fürs Training ausgedacht. Ein Biathlon vor dem Abendessen, das wird ein Heidenspass. Wobei, es hat auch ein paar Christen mit dabei.

Die Ansage ist relativ klar: 2 Kilometer warmlaufen zum Margarethenhügel, dann viereinhalb Runden drehen und zwischendurch mit Dartpfeilen auf minimal kleine Scheiben werfen. Das ist alles? Nö, für jeden nicht ins schwarze kleine Runde getroffenen Dartpfeil soll eine kleine Extrarunde gedreht werden. Wie man's dreht und wendet - es wird anstrengend. Mir schwant Böses, denn in Extrarunden und -rundungen bin ich bewandert. Und seit fünf Jahren auch etwas bejoggt. Na dann...

Obwohl der Margarethenhügel praktisch vor der Haustüre liegt - oder eher thront - ist der mit farbigen Pfeilen am Boden markierte Pfad überraschend. Vom Sunnebädli geht's runter zur Kappelle, dann in Richtung Kunsteisbahn führt ein schmaler Weg durch einen hübschen Wald. So habe ich die Kunsti noch nie vorher gesehen, so von ober herab. Da sind alle Stürze auf dem glatten Eis von früher verges.. aber ich schweife ab. Aus dem Wald führt der Weg zurück an der prächtig-herzigen Sternwarte vorbei wieder zum Dartabschussrampe... Darf ich jetzt mal Pfeile werfen... ach nicht? Oh, da gibt's einen zweiten Teil der Runde? Na dann... schnaufend und keuchend (wann habe ich mir das Keuchen und Schnaufen eigentlich eingefangen?) führt der Weg am Friedhof vorbei zum zweiten Teil der Route in Form einer Acht.

Ah, jetzt komme ich endlich zum Schuss. Zittrige Finger, getrübter Blick und fünfzehn Scheiben zur Auswahl - autsch - bin ich jetzt bereits überfordert? Pfeil ausrichten, Augen zusammenkneifen, Blick schärfen, Abwurf...peng, daneben. Der dritte Versuch gelingt. Ergo viermal die Strafstrecke laufen... selber schuld, Alter. Von den angekündigten und auch verlangten viereinhalb Runden schaffe ich deren zwei. Dann siegen die Vernunft und die Lunge. Ein sagenhaft blödes Team die Beiden.

Erstaunlich und höchst erfreulich ist, was das Team vom Laufsportverein Basel da an einem gewöhnlichen Donnerstag - OK, heute war Fronleichnam - ihren Members so geboten haben. Der Aufwand für diesen Biathlon muss enorm gewesen sein. Die Strecke bestimmen, die Routen ablaufen und markieren, Schiessstand aufbauen, Hinweise auf die Website... na, das ist keine Kleinigkeit. Aber die Member haben es umsomehr genossen, diese zusätzliche pfeilschnelle Herausforderung zu meistern.

Da gebührt den Verantwortlichen ein gekeuchtes und geschnauftes, aber umso  herzhafteres: Danggscheen!                                           

Size doesn't matter! Ach, nee?

Redaktion Neubadmagazin25.05.2013

Es ist wieder mal Zeit, die Jogging-Garderobe etwas aufzufrischen. Regen- und windabweisend, leichtes Gewebe, komfortabel angenehm zu tragen sollen sie sein. Ach, und etwas peppig sexy, wenn's geht. Oder läuft. So sollen die begehrten Stücke aussehen. Auch an mir.

Asics, Nike, Adidas, Brooks und viele andere Marken für Laufbekleidung sind in den Sportgeschäften zu finden. In etlichen Farben, Ausstattung und Preislagen. So weit, so Marketing. Hingegen wird die Suche nach der geeigneten Grösse entweder zur Suche nach der Stecknadel im stets präsenten Heuhaufen oder die Reaktionen des Verkaufspersonals bewegen sich zwischen kaum verstecktem Mitleid oder verständnisvollem Kopfschütteln. Denn Grössen ab XXL sind eine rare bis ausgestorbene Spezies bei den Sportklamotten. WIESO DAS DENN, VERDAMMT?

Die Sache mit den sportlichen Einkäufern

In der Region Basel habe ich seit Monaten immer wieder versucht, die sportliche Ausstattung für meinen zurzeit noch voluminösen Körper zu finden. Die bekannten Sportgeschäfte wie Ochsner, Kost, Sport XX, MEM Sport führen zwar die bekannten Sportmarken, aber meist nur bis zur Grösse XL. Ein echtes Dilemma für grossgewachsene und inzwischen breit ausgestattete Sportler wie mich. Auf die Frage nach Grössen höher als XL wird das Verkaufspersonal in Verlegenheit gebracht. Frau Fix vom Sport XX im MParc gerät auf meine Frage in Rage. Sie führt nach eigener Aussage einen stetigen Kampf um XXL und höhere Grössen bei der Auswahl. Aber ihr Appell stösst bei den Einkäufern auf zwar schlanke, aber taube Ohren. Sport mit megapowerbassdröhnenden Stöpsel in den Ohren fordert eben seinen Preis. Es wundert nicht, wenn diese schlankmuskulösen Mittzwanziger die Meinung teilen, dass Sportler eben schlank sind. Klar sind sie schlank, NACHDEM sie längere Zeit sportlich unterwegs sind. Schon mal was von Anfängern, Couchpotatoes, Rekonvalszente gehört? Ach, das geht ja nicht mit den tauben Ohren. Sorry.

Motivation, statt Frustration

Das leidige Thema XXL und mehr findet sich auch bei Wettkämpfen. Manche Zeitgenossen mit Übergrösse, aber sportlichem Ehrgeiz kennt das auch, wenn man das Finisher T-Shirt abholen will. "Mir hän nur XL, duet mir leid!". Ja mir auch. Dann wird das XL Shirt halt eben dem Göttikind angezogen oder in einen Bilderrahmen geklemmt. Hauptsache, der Lauf war erfolgreich.

Aber die Sache hat einen Haken, vor allem bei nicht so selbstsicheren Menschen mit etwas Übergewicht auf den Knochen. Es ist ja bereits eine grosse Anstrengung - psychisch und physisch - sich dem konstanten Training zu unterziehen. Da braucht es nicht noch zusätzliche Hürden mit der Grösse. Lieber Marketingmensch oder noch besser lieber Firmenchef von der Bekleidungsindustrie, bemühe doch mal deine Zellen im Kopf zu etwas mehr Weitsicht. Und? Was siehst du da? Ja genau, eine riesige Anzahl von Menschen mit Gewichtsproblemen, aber genügend Motivation, sich sportlich die überzähligen Kilos zu bekämpfen. Und? Sehen die alle gut in XL Grössen aus? Na siehste. Dann nimm dir mal deine Designer zur Brust und seid kreativ. Gut geschnittene, komfortable, gut sitzende, toll anzusehende Funktionskleider zum Laufen, Nordic Walking, Radfahren mit dem Logo deiner Firma drauf gehen weg, wie dicke warme Semmeln.

Na, hat's geklingelt? Nicht? Dann mache ich mir mal meinen eigenen Businessplan... und tschüss!

Luftibushaltestelle

Redaktion Neubadmagazin19.05.2013

Das Prinzip ist klar und einfach, nachdem dieses von Nicolaus August Otto erfunden worden ist. Als Viertakter braucht es vor allem eines: Taktgefühl. Und die vier Schritte, um das Gefährt vorwärts zu bugsieren:

Ansaugen von Luft und Benzin in den Vergaser, dann das Ganze literarisch verdichten bis zumgehtnichtmehr. Jetzt wird kommt der zündende Funke ins Spiel, der das Gemisch zum fröhlichen Explodieren bringt. Dieser Ausstoss überträgt sich auf die Kolben und ermahnt diesen, sich jetzt gefälligst zu bewegen. Und damit das ganze Gefährt.

Beim Joggen wird die Luft angesaugt und möglichst tief in die beiden geflügelten Lungenteile gepumpt. Dann wird das ganze Gemisch atemtechnisch verdichtet und dann ausgestossen und damit alle möglichen menschlichen Glieder angestossen. Der aufmerksame Leser hat bemerkt, dass beim Joggingprozess der Teil mit der Explosion fehlt. Nun, an dieser Variante wird noch gearbeitet.

Jedenfalls sind die vier Luftibusse Palmina, Mercedes, Jean und ich am Allschwilerweiher und freuen uns... OK, ist ja gut - also wir motivieren uns für den geplanten sonntäglichen Longjogg. Der Weg soll uns entlang des Vitaparcours zum Paradieshof führen und da rauf auf den Hügel, dann runter nach Neuwiller und wieder zurück zum alschwilerigen Weiher.

Schon beim Anlaufen, vor allem beim Ansaugen des köstlichen Sauerstoffs passiert nicht so viel, wie eigentlich erhofft. Irgendwo stockt mir der Atem. Also bin ich schon mal sauer. Denn der Stoff sollte eigentlich ganz runter zu den beiden Beflügelten und da gefälligst das Blut etwas anreichern. Verflixt nochmal, das klappt heute aber gar nicht. 

"So kann ich einfach nicht arbeiten!!!" Also mache ich das Naheliegendste und lege eine Haltestelle ein... das heisst, grosse Schritte und die Atemwege freimachen. Womit auch immer. Palmina meint: "Heb d'Ärm in d'Luft und schnuuf die denn au grad no yy! Und mach grossi Schritt..." Gute Idee, einfach nicht verwechseln. Oha, das klappt beim dritten Versuch gar nicht schlecht. Die Luft getraut sich nun in etwas tiefere Gefilde und lungert da etwas rum. Bis sie wieder ausgestossen wird, die Ärmste.  

Nun, fast zehn Kilometer später kommen die vier Neubadrunners geschlossen beim Weiher ein. Denn eine ungeschriebene Regel besagt, dass wir am Sonntag als Gruppe starten und auch komplett und zusammen ans Ziel kommen. Gute Leute!

Nun studiere ich nochmals die Gebrauchsanleitung für den Ottomotor. Vielleicht habe ich da was übersehen. Aber bis zum Münchenmarathon werde ich das Prinzip dann wohl verstanden und umgesetzt haben.

Gefühl von Zeit und Raum?

Redaktion Neubadmagazin05.05.2013

Das vererbte Gefühl für Zeit und Raum ist uns Menschen auf diesem Planeten meist gar nicht bewusst. Muss es ja auch normalerweise nicht, denn dieses Gefühl gehört zur Standardausrüstung aller Lebewesen.

Nach dem Abenteuer St. Chrischona sind Palmina und ich etwas lädiert. Macht aber nix, denn damit haben wir ja auch mit dem Kopf gerechnet und mit den Beinen erduldet. Deshalb ist heute ein Sonntagsjogg der besonderen Art geplant. Erst Mal besuchen wir den 24- und 12 Stundenlauf auf den Sportplätzen im Joggeli. Denn da haben einige Läuferinnen und Läufer bereits 21 Stunden hinter sich.

Wir haben eigentlich leichenähnliche, torkelnde Gestalten erwartet, die sich mehr schlecht als recht über die Einkilometer-Runde quälen. Denkste. Einige marschieren, andere laufen langsam und ein paar wenige sind im flotten Tempo unterwegs. Noch immer. Ein Blick auf die Resultats-Tafel zeigt auf Platz 1 der 24-Stunden-Läufer, dass dieser Wahnsinnige fast 210 km gelaufen ist. Das sind durchschnittliche 10 km pro Stunde. RESPEKT! Auch für alle, die das lange Spektakel mitgemacht haben.

Chris schon da?

Redaktion Neubadmagazin30.04.2013

«Ych bi doch kai Nummere!». Nützt nix, jede Läuferin und jeder Läufer bekommt eine kleine Startnummer. Fast jeder. Palmina, Peter und ich sind nummern-, aber nicht ahnungslos. Heute Abend ist das Ziel der Hügelkamm auf der St. Chrischona, der ja bekanntlich etwa 300 Meter höher liegt, als die Niederungen. Und das ist gut so, wir wollen ja alle aufsteigen. Irgendwie.

Wenn viele Wege nach Rom führen, dann sind es unzählige, die auf der Chrischona ankommen. Jede mögliche Himmelsrichtung, jede zweite Lichtung und Biegung ist von einem Weg durchzogen. Na das ist doch prima für jemanden wie mich, der sich ständig irgendwo verirrt. 

Etwa vierzig Läuferinnen und Läufer vom Laufsportverein Basel starten fröhlich - und schnell - kaum dass sie benummert sind. Peter und ich nehmen's eher gemütlich und mehr oder weniger freiwillig. Schliesslich sind wir ausser Konkurrenz unterwegs. Die geschlauften Wege durch Wald und Flur - nein meistens durch Wald - bieten Abwechslung pur. Vor allem für Herz und Lunge. Denn meist geht's leicht, aber beständig rauf und raufer.

Gefühlte zwei Stunden später - dem Tag und uns dämmert's bereits - ist der heilige Hügel der Chrischona erreicht. Peter meint dann auch: «Jetzt reicht's!». Als wir den Zielposten sehen, wird uns auch klar, wieso uns alle entgegenkommenden Läufer lächelnd und wissend grüssen: dies ist die falsche Seite des Hügels. Also haben wir es doch wieder geschafft, uns zu verirren. Teilweise wenigstens. In solchen Augenblicken bin ich wieder mal dankbar, dass die Welt keine Scheibe ist.

Palmina ist schon da und kommt uns mit einem Energie-Riegel bewaffnet entgegen. Und teilt Riegel und Meinung: ja, ein schönes Training heute Abend. Also dann - Rückweg einschlagen, bevor es ganz duster ist. Als Vorbereitung und vor allem als Vorgeschmack für den 30. Chrischonalauf am 19. Juni 2013 bleibt nun der Zweifel: «Schaff ych das?». Aber wie stets bei Zweifel gibt es mindestens zwei Möglichkeiten. Entweder Augen zu und durch oder Mund auf und runterschlucken.

Ich denke, ein paar der Neubadrunners werden sich am Chrischonalauf blicken lassen und vor allem den richtigen Weg auf den Hügel und zurück finden.

Hey Ray, where is Ban?

Redaktion Neubadmagazin20.04.2013

Wenn die Augen Fenster zur Seele sind, dann ist Ray Ban der elegant-cool-trendige Türsteher. Selten hat eine Brille einen solch prägnanten und langanhaltenden Legendenstatus erfolgreich aufbauen können. Um das Bild komplett zu machen: es fehlt nur noch die Harley Davidson vor der Türe und die Sicht auf den weiten Horizont in der trockenen Prairie... Oder eben auf Frank Optik beim Neuweilerplatz.

Caroline Frank und ihr Team haben an diesem verregneten Samstag ganze Arbeit geleistet. Schon beim Eintreten schlagen einen die vielen modischen und klassischen Modelle der Ray Ban Kollektion in Bann. Ah... daher der Name also.

Manche Zeitgenossen und Moviefans kennen die Marke lediglich als obercoole Sonnenbrille. Doch es versteht sich fast von selbst, dass die Marketingfachleute von Ray Ban nicht nur ein einziges Segment bedienen wollen. Schliesslich kann eine starke Marke auch Transparenz zeigen, sprich reguläre Brillen mit geschliffenen Gläsern gestalten und herstellen. Denn auch Brillenträger wollen und können cool und trendy aussehen. Das tun sie mit Ray Ban sowieso.

Ein älterer, fast längst vergessener Film mit Val Kilmer hat den Kult von Ray Ban auf die Spitze getrieben. Der alte Indianerhäuptling im Reservat tauscht Val Kilmer's Ray Ban gegen einen einfachen Stein. Als dieser später die Brille zurücktauschen will, bekommt er zu hören: «You gotta be kidding. This is a Ray Ban, Man!»

IG Mitglied Frank Optik ist immer für Überraschendes gut. Well done, Ray!

Verbohrt. Vernagelt. Verlassen!

Redaktion Neubadmagazin13.04.2013

Eine Beziehung muss mit den Jahren wachsen. Nur so wird die gegenseitige Faszination stets aufs Neue belebt. Selbstverständlich gehört Respekt und sorgfältige Pflege genauso zum Alltagsprogramm. Sonst wird das nix mit der Langfristigkeit. 

Seit über 58 Jahren sind wir nun zusammen. Wir haben uns nicht nur aneinander gewöhnt, nein, wir sind von Beginn an zusammengewachsen. Eine füreinander bestimmte Einheit sozusagen. Umso schmerzvoller ist jetzt der endgültige Abschied, die Leere und die so schmerzhafte Lücke. Jeder Schritt wird schwer und von unterdrückten Tränen begleitet.

Seltsam, es haben sich keinerlei Anzeichen für eine Trennung gezeigt. Dachte ich. Umso grösser dann der Schock am letzten Wochenende, als sich das endgültige Loslösen immer deutlicher abzeichnet. Erst war es mehr ein kurzes Aufbäumen, gefolgt von einem immer stärker werdenden Pochen. Am Montag dann der endgültige Bruch mit der Vergangenheit. Beide sind von mir gegangen. Haben mich verlassen. Einfach so.

Selbstredend suche ich erst nach einer Erklärung. War ich zu unachtsam? Habe ich sie etwa schlecht behandelt? Oder sie in letzter Zeit gar ignoriert? Habe ich Zeichen einer aufkeimenden Entfremdung nicht gesehen? War ich zu hart mit beiden?

Ah ja, das könnte die treffendste Erklärung sein. Ja, ich erinnere mich. Der letzte Sonntag hat über die Zukunft entschieden und ist allein meine Schuld. Das Schlüsselerlebnis heisst «Freiburg Halbmarathon» - ja, das muss der Grund gewesen sein. Dennoch, hmm... wird sind doch alle fröhlich und erwartungsvoll nach Freiburg gereist. Und waren  guter Dinge. Meinte ich jedenfalls. Aber die Zeichen deuteten bereits vor dem Start auf Missmut hin. Ich habe dies einfach nicht sehen wollen. Umsomehr spüre ich das Resultat heute und drastisch. Leise, aber dennoch unmissverständlich haben die beiden über die Behandlung durch starkes Einengen reklamiert. Der Lebensraum muss ihnen so klaustrophobisch erschienen sein, dass die Ablösung nur eine Frage der Zeit sein musste.

Nun, die eben diese Zeit heilt ja alle Wunden, meint immerhin der Volksmund. Und der muss es ja wissen. Also salbe ich weiter und warte auf zwei neue Beziehungen.

Euch, meinen beiden mittleren Zehennägel, wünsche ich alles Gute in der grossen weiten Welt. Ach ja: ich verstehe Euren Unmut und Euren Entschluss. Denn der Zustand in den Kompressionssocken und die zweieinhalb Stunden in den Joggingschuhen muss wirklich eine Zumutung für Euch gewesen sein.

'Tschuldigung!

Spürnase. Spür, Nase!

Redaktion Neubadmagazin07.04.2013

Die ursprüngliche Begeisterung kann schnell auch mal zur Entgeisterung führen. Voller Tatendrang habe ich mich gleich Anfang 2013 für den Freiburg-im-Breisgau-Halbmarathon angemeldet. Angeber. Mein Neffe Raphael findet, was der Alte kann, kann er schon lange. Jugendlicher Tatendrang eben.

Peter, die Einmannsupport-Truppe, macht uns vor allem Mut, im Zweifel aufzugeben. Denn die Knie plagen sowohl mich und jetzt auch Raphael. Also kein unnötiges Heldentum, meine Herren. So in etwa der Tonfall von Peter, dem Coach.

Bewaffnet mit Perskindol, Aspirin und Hoffnung wanken wir beide an den Start bei der Messe Freiburg. Wie immer verabreden wir auch jetzt, dass jeder für sich selber schauen soll. Beim Wettkampf läuft jeder für sich alleine. Punkt.

Fazit: wir sehen uns nach 21 Kilometer im Ziel. OK?

Bleiburg im Fleissgau

Redaktion Neubadmagazin06.04.2013

Was am Morgen noch günstig, wird am Abenteuer. Manchmal. So wird's auch morgen Sonntag am 7. April wohl sein, wenn mein Neffe Raphael, unser Coach Peter und ich in Freiburg an den Start gehen. Und dann laufen.

Für Raphael ist dies der erste Halbmarathon überhaupt. Aber das kümmert einen Unbekümmerten von 23 Jahren doch nicht. Ein älteres Modell wie mich jedoch schon. Andererseits: ich mach' das ja völlig frei und willig, so kann und will ich ja niemanden für diese Entscheidung haftbar machen. Haftbar sollen nur die Socken und Schuhe sein. Ja, der Rest der Laufklamotten auch, aber die sind ja als Funktionswäsche auch für ein Rennen konzipiert. Steht jedenfalls auf der Etikette.

Andererseits freue ich mich auch auf die leichte Nervosität, wenn ich mich wieder selbst vierundzwanzig mal in die Brust oder ins Bein steche, um mit zitternden Fingern die Startnummer zu befestigen. Gibt's da eigentlich kein schmerzfreieres System der Befestigung? Die Auswahl an Läuferinnen und Läufern wird wieder ein bunter Strauss an Modellen sein. Da die völlig fettfreien, hageren-ich-laufe-jeden-Tag-zehn-Kilometer-Typen, dort die figurbetonten attraktiven Halbfreizeit- halb Profi-Läuferinnen. Gleich dahinter die Senioren in gemischt-grauem Haarschmuck, überholt von Familienvätern der Wochenend-Läufer und nicht zuletzt - doch eben zuletzt - die entspannt-motivierten Läufer der NEUBADRUNNERS Raphael und ich. Denn die müssen nirgendwo hin, kommen aber trotzdem an. Meist sogar im Ziel. Das Gute daran für mich: diesmal kann ich mich nicht verlaufen, denn die Strecke ist mit Bändern schön und klar und auch für mich erkennbar markiert.

Meine Erwartung für den morgigen Halbmarathon? Nun, das ist einfach: den ganz zu schaffen, ohne völlig geschafft zu sein. Ist ja nicht das erste und hoffentlich auch nicht das letzte Mal, dass ich einen halben, dreiviertel, oder ganzen Marathon laufen werde.

In diesem Sinne: «Run, Digge, run!»

Ausgelungert.

Redaktion Neubadmagazin31.03.2013

Es gibt mancherlei Proben. Aber nur einen General. Trotzdem habe ich heute Morgen um 9 nach der aktuellen Zeitrechnung einen Wettlauf mit dem Osterhasen - so quasi als Generalprobe für den anstehenden (falsches Wort?) Birslauf - absolviert? Durchgeführt? Durchgestanden? Durchlaufen? Egal, ich bin einfach nur durch.  

Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude. Genau dasselbe dachten meine beiden Lungenflügel heute Morgen, als sie realisiert haben, was ich mit ihnen vorhabe. Mit dem 36er Bus fahre ich gemütlich zum Joggeli. Kappe, Handschuhe und Thermohosen sind dran. Bauch auch. Also will ich mal testen, ob ich wenigstens eines meiner beiden Vorhaben vom nächsten Wochenende erfolgreich durchbringe. Langsamer Start (ja, ich kann noch langsamer), warmlaufen bis zur Holzbrugg, dann über die Birs und rechts einbiegen. Meine neue App «Runtastic» ist sehr aufmerksam und sagt mir bei jedem erfolgreich erreichten Kilometer mit warmer Stimme, welche der 10 Kilometer ich erreicht habe, wie schnell (ha!) ich war und wie viele Kilometer ich pro Stunde aktuell laufe. 

Der Boden ist nass, teilweise mit Schnee bedeckt. Der Himmel übrigens auch. Auf der ganzen Strecke habe ich so manches farbige Ei angetroffen, aber nicht mal den Ohrzipfel eines Osterhasen. Aber dauernd spukt mir dieser Satz durch den Kopf: 

6 aus 45!

Redaktion Neubadmagazin22.03.2013

So schnell werden grosse Dinge zu Alltäglichkeiten. Runter ins vierte Untergeschoss, zur Maske und dann in die Lounge, Text für die Abmoderation nochmals durchlesen, Durchatmen und warten. Heute ist die letzte Telebar Spezial mit Diana Bevilacqua als Gesprächspartnerin. Simon Leus bedient die Kamera und Dragan Simikic organisiert das Timing und allfälliges Entfernen von Hürden. Na dann...

Diana kommt blendend aus der Maske und meint «Sächs Minute, mini Herre... Bespräche mir dr Ablauf und denn ab!»

Der Plan für den Dreh ist bestechend einfach. Wir beginnen im Sitzungszimmer mit der Ahnengalerie, nehmen den Lift ins EG, interviewen Roci Gonzalez am Empfang und verabschieden uns mit der Abmoderation vor dem Eingang. Gut, so machen wir's!

Es gibt da ein paar Klippen zu umschiffen...oder besser zu umgehen. Die haben wir völlig im Griff und im Blick. Kein Thema. Dragan überwacht die Zeit, holt den Lift, rennt die Treppe runter und sorgt für freie Bahn bis zum Empfang. Tönt gut und einleuchtend.

Klappe, Aufnahme ... go! «Klappe» ist zwar ein Fachausdruck im Film, aber eigentlich hätte ich meine eigene Klappe öffnen und fehlerfrei die Anmoderation machen sollen... Beim dritten Anlauf... etwas besser. Begrüssung Diana, kurzes Gespräch, zum Lift, OK ist bereit, runter ins EG, dann raus zum Eingang und zur Strasse. Ich laufe rückwärts - das hat zwar kein Mensch verlangt - und stolpere über die kleine Mauer. Also zurück auf Anfang. Rauf in den vierten Stock. Neue Chance, neuer Dreh. Wir haben ja Zeit...

«Härzligg Willkomme zur letschte Telebar Spezial. Mii Name isch Christian Wehrli...» Diana beginnt zu lachen... sie lacht und lacht und lacht... Was ist das denn? Diana zeigt lachend und glucksend auf meine ehemals schwarze Hose, die jetzt noch Restbestände der kleinen Mauer vom Einga... also nochmals auf Start. «Härzligg Willkomme zur letscht...» und wieder schüttelt es Diana vor Lachen. Wir haben doch Zeit... also nochmals.

«Härzligg Willkomme...» Simon lässt beinahe die Kamera fallen... jetzt hat auch ihn der Lachanfall erwischt... Versuch Nummer...? Egal.    

«Härzligg Willkomme zur letschte Telebar Spezial. Mii Name isch immer no Christian Wehrli...» «Hör uff!» stöhnt Simon der Kameramann. OK, tief durchatmen, nochmals auf Anfang. «Härzligg wilkomme bim letztschte Neubadmagazin...» oh Mann. Jetzt kann ich nicht mehr aufhören zu lachen...

Ruhe...Durchatmen... Klappe...go. Passt ja wunderbar... Diana und ich gehen durch den Gang in Richtung Lift. Oha, keine Lift da. Also weiter mit der Konversation. Die Lifttüre geht auf, Diana, ich und Simon mit Kamera quetschen uns in die Kabine... Nach gefühlten zwei Sekunden hält der doofe Lift, Türe öffnet sich. Schei...dritter Stock. Also wieder rauf in die Ahnengalerie im vierten Stock.

Oha, die Zeit drängt. Jetzt geht's um die Wurst. Eine einzige Chance, dann ist Schluss. Der Dreh muss sitzen - so oder so. Gut zu wissen, das beruhigt nämlich ungemein und fördert Ernsthaftigkeit. Also vollste Konzentration. Wir holpern und stolpern uns vom Sitzungszimmer zum Lift, die vermaledeite Kabine hält diesmal im ersten Stock...verflixt nochmal. Aber Diana, Profi eben, meint lapidar in Mikro: «Ah, das isch d' Redaktion, göhn mir dr Räscht d' Stääge-n-ab.»

Der Rest ist Geschichte und auf Telebasel zu sehen...

Fazit: für die 6 Minuten Sendung haben wir 45 Minuten gebraucht, Lach- und Beinmuskeln beansprucht und dem Sendeleiter einen halben Herzinfarkt beschert. Daily business as usual? Irgendwie schon. Aber genau solche Erlebnisse sind auch das Salz in der Suppe. Es kann und soll nicht immer alles gradlinig verlaufen.

Die heutige letzte Telebar war vielleicht Vieles, aber für uns vier bestimmt nicht langweilig.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Mitarbeitenden von Telebasel für eine lehrreiche, sympathische, erlebnisreiche und fantasievolle Woche. Und der Geschäftsleitung von Telebasel für den Mut, einen Vollblut-Amateur wie mir eine ganze Woche die Sendung Telebar zu über- und mich vor die Kamera zu lassen. Aber vor allem war und ist Diana Bevilacqua mit ihrem unvergleichlichen Herz-auf-der-Zunge-Charme eine echte Bereicherung.

Alles Schwald, aber ohne Rauch.

Redaktion Neubadmagazin21.03.2013

Die Redaktionsräume im ersten Stock an der Steinenschanze 2 sind meist belebt, wie im Taubenschlag oder im Bienenstock. Telefone klingeln fordernd, Menschen huschen durch die Räume, Zwischenrufe verhallen irgendwo - eine ganz normale Redaktion im täglichen Zeitstress. Auch wenn es im Durchschnitt nur 15 Minuten News zu füllen gibt - der redaktionelle Anspruch ist hoch. Denn Telebasel hat nicht nur den eigenen Vorsatz, für ehrliche, investigative und topaktuelle Nachrichten über und in der Region zu produzieren, auch das BAKOM stellt ähnliche hohe Ansprüche.

Andreas Schwald ist kompetent, auch im heutigen Gespräch. Obwohl die Zeit mit knappen sechs Minuten extrem kurz ist, um das weite Feld der Informationsbeschaffung und deren Bearbeitung darzustellen, wird dennoch die kleine Spitze des Eisbergs «7vor7» etwas beleuchtet.

Spannung kommt eben auch bei Telebasel nicht nur aus der Steckdose.

061live um 18:15 nicht 0815

Redaktion Neubadmagazin20.03.2013

Der dritte Teil der «Telebar spezial» führt ins Innere der Studiowelt im 5. UG an der Steinenschanze 2. Mirjam treffe ich im Schminkraum und wir plaudern über Muttenz, statt über die anstehende Sendung. Mal sehen, was dann interessanter sein wird. 

Die Atmosphäre prickelt etwas, weil im Newsstudio die 17 Uhr Nachrichten live gesendet werden. Wir trampeln... also ich trample und Mirjam trippelt - 10 Sekunden vor der Sendung trotzdem ins Studio. Leise, soweit das eben bei mir geht, schleichen wir raus ins Studio nebenan. Die Kulisse der echten Telebar und 061 live sind multifunktional, können also mit wenigen Handgriffen umgestaltet werden. Mirjam Jauslin erzählt begeistert von ihrer Arbeit. ihren Gästen und ihrem journalistischen Anspruch. Heute haben wir mal mit der Drohung, den Blick hinter die Kulissen zu riskieren, endlich ernst gemacht. Fazit: Die Aussicht in der Telebar ist lediglich Fotopapier und Karton, aber trotzdem ein wunderbarer Blick vom Bruderholz aufs nächtliche Basel. 

Eine Illusion ist eben auch reizvoll, wenn man sich dieser bewusst ist. 

Na, das war jetzt aber eine entspannte Sendung...  uff. 

Von Berg und Liestal.

Redaktion Neubadmagazin19.03.2013

Die Kritiken der gestrigen Telebar waren durchwegs ehrlich und auch grösstenteils sympathisch. Also nehme ich mir diese Dinge zu Herzen - das Ding direkt neben der blauen Krawatte - und starte einen neuen Versuch. Dominik Prétot, Geschäftsführer von Telebasel reist mit mir zur Vorbereitung des EBL Talk im Engel zu Liestal. Hier werden wir mal Tele in bar zu erbringen versuchen. 

Ein Übertragungswagen und ein hauchdünnes Glasfaserkabel sowie eine professionelle Crew - das reicht schon für eine Live-Übertragung. Telebasel hat ja auch ein Studio direkt am Lieschtler Törli, denn schliesslich reden wir von einem Regional- nicht Stadtfernsehsender. 

Heute verzichte ich darauf, heimlich auf den Spickzettel zu linsen, sondern improvisiere etwas. Inklusive Haspler und Stotterer. Rundum habe ich es mit Profis aus dem TV Business zu tun, die ihren Job wirklich verstehen. Dennoch bleibt die Kritik an meine Moderationsversuche stets fair und konstruktiv. Nun, langsam macht es mir das ganze Experiment wirklich Spass. Auch auf die Gefahr hin, dass ich der einzige bin, der das ... nun, vielleicht auch nicht. 

Morgen Mittwoch treffe ich Mirjam Jauslin zum Gespräch... 

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