Papier ist geduldig. Neubadmagazinleser auch.

Redaktion Neubadmagazin, 05.07.2013

Dieser Tag ist nicht unbedingt dazu gemacht, für einen Neubadmagazin-Event herzuhalten. Es schüttet einfach mal den ganzen Tag. Oder meist.

Pünktlich erscheinen acht Leserinnen und Leser beim Eingang zum Papiermuseum im Dalbeloch. Vor dem Museum ist ein Modell der Häuser im Dalbeloch. Und vor allem der Wasserführung, denn diese hat überhaupt erst die Papiermühle ermöglicht. Dann geht's ab ins Herz der alten Papierverarbeitung - ins Papiermühlemuseum. 

Die beiden mitgekommenen Kinder sind bis zum Eintreffen an der Papiermühle laut und wild spielend unterwegs gewesen. Kaum hat der Museumsguide mit dem Vortrag begonnen, sind beide andächtig still. Und wissbegierig.

Von den angelieferten Lumpen - ja, damit sind alte Kleider gemeint - bis zum Vermahlen, wässern und verstampfen sind einige laute und auch langwierige Arbeitsprozesse verbunden. Denn aus den verarbeiteten Stoffen wird am Ende die Cellulose entstehen, die eine Papierherstellung überhaupt möglich macht. Selbstverständlich werden wir alle eingeladen, selbst mal Hand anzulegen und ein Blatt Papier mit Wasserzeichen herzustellen. Plötzlich erscheint das täglich verwendete Papier viel wertvoller, als das bisher der Fall war.

Die Menschen hatten in frühen Tagen einen langwierigen Prozess in Kauf genommen, um dann Wissen und Know How auf eben dieses Papier bringen zu können. Und damit Aufklärung, Wissen, Nachrichten, aber auch Drohungen, Steckbriefe und so weiter. Papier ist eben geduldig. Und Wertneutral.

Im ersten Stock sind die alten Heidelberg-Druckmaschinen eindrucksvoll zu sehen. Die Arbeit der Schriftsetzer, Bleigiesser und Typografen war auch nicht sehr komfortabel in den guten alten Zeiten.

Aber am Ende der höchst spannenden und informativen Führung war dann der Apéro mehr als willkommen. Die Kinder haben ebenfalls wieder zurück zur Lebhaftigkeit gefunden. Und zwischen den anwesenden Leserinnen und Lesern des NEUBADMAGAZIN und mir gab's wunderbare Diskussionen.

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