Redaktion Neubadmagazin, 05.05.2013
Das vererbte Gefühl für Zeit und Raum ist uns Menschen auf diesem Planeten meist gar nicht bewusst. Muss es ja auch normalerweise nicht, denn dieses Gefühl gehört zur Standardausrüstung aller Lebewesen.
Nach dem Abenteuer St. Chrischona sind Palmina und ich etwas lädiert. Macht aber nix, denn damit haben wir ja auch mit dem Kopf gerechnet und mit den Beinen erduldet. Deshalb ist heute ein Sonntagsjogg der besonderen Art geplant. Erst Mal besuchen wir den 24- und 12 Stundenlauf auf den Sportplätzen im Joggeli. Denn da haben einige Läuferinnen und Läufer bereits 21 Stunden hinter sich.
Wir haben eigentlich leichenähnliche, torkelnde Gestalten erwartet, die sich mehr schlecht als recht über die Einkilometer-Runde quälen. Denkste. Einige marschieren, andere laufen langsam und ein paar wenige sind im flotten Tempo unterwegs. Noch immer. Ein Blick auf die Resultats-Tafel zeigt auf Platz 1 der 24-Stunden-Läufer, dass dieser Wahnsinnige fast 210 km gelaufen ist. Das sind durchschnittliche 10 km pro Stunde. RESPEKT! Auch für alle, die das lange Spektakel mitgemacht haben.
So, jetzt haben wir uns am laufenden Leid sattgesehen und machen uns auf in
Richtung Birs, um selbst etwas leidend zu werden. Hat dann auch
geklappt. Jean ist wie stets im Wechsel zwischen Hüpfen und Laufen
unterwegs, Palmina im stetigen Schönheitslauf und ich - ebenfalls wie immer - im
unfreiwilligen Intervall-Laufstil. Wobei, Stil? Aber die Strecke an der Birs entlang
ist jetzt mit den jungen, knackigen, sattgrünen Blättern an den Bäumen
auch traumhaft. Nach 10 km sind wir zurück im Joggeli und begegnen nun den letzten, noch immer aktiven Läufern... sie haben es ja bald geschafft. Wir selbst sind es jetzt schon.
Traumhaft ist die Zeit, die Claudia in Genf gelaufen ist: 1 Stunde und schnelle 49 Minuten für 21.1 Kilometer. Na brava, Claudia.
Dann eine lange, heisse Dusche, kurz... nein, länger hinlegen, etwas Spazierengehen und der Sonntag war einfach und schmerzlich gut.
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