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A- oder B-findlichkeiten...?

Redaktion Neubadmagazin, 27.07.2013

Der Wille ist ja meistens schon vor mir da, bevor ich selbst am Törli auftauche. Der alte, nervige Hund. Aber wo ein Wille ist, sind meistens mehrere Wege. Der beschwerlichere oder der leichtere. Welch schwere Entscheidung...

Bei erwarteten 36 Grad im Schatten haben Palmina und ich dennoch beschlossen, möglichst im Schatten zu laufen. Aber wir schlagen dem Thermometer ein Schnippchen und laufen schon um 7 Uhr morgens los. Denn da ist die Welt noch in Ordnung, wie alte Schlagerhasen aus früheren Tage noch wissen. Heute ist wieder Bruggelauf angesagt, das heisst, vom St. Albantor zum Kraftwerk, dann durch Solitude zur Wettsteinbrücke... dann Mittlere Brücke und dann sehen...nein schnaufen wir weiter.

Langsam anlaufen ist die Anfangsstrategie. Nicht einfach losspurten wie in den Zwanzigern, nein, erst mal den Puls finden, dann etwas warmlaufen, bis die Kolben schnurren und nicht mehr pfeifen. Erst dann das Tempo leicht erhöhen. Dies nun war der theoretische Teil.

Die Praxis? Vergiss' es! Warmlaufen ging ja noch einigermassen bis zur Schleuse. Dann rauf zum Rankacker in Richtung Solitude wandern wir etwas. Denn ich spüre deutlich: meine Lungen sind flügellahm. Beide Flügel.

Beim Tinguely Museum geht's dann wieder ins Laufen über. Palmina schön vorbildlich langsam ansteigend. Ich versuche wieder einen Schuhmacher-Pole-Position-Start. So nennt Palmina die vergeblichen Versuche, meinen optimalen Schritt zu finden. Polarisieren ist ja eine Sache, wenn es um Diskussionen geht. Beim Laufen ist dies eher nervig und hinderlich. Ich wirke da wie eine übergrosse Billardkugel, die mal vorne, dann wieder hinten rollt. Palmina als ruhiger Pol hält schön ihr Tempo, um wenigstens etwas Ruhe in den Morgenjogg zu bringen.

Mittlere Brücke ist in Sicht... OK, noch eine weiter und dann wieder zurück. Am Rheinufer ist es zwar wunderschön, so früh am Morgen seine Runden - respektive  Rundungen - zu drehen. Aber Littering ist nun wirklich keine attraktive Kunstform. Die Kübel quellen über und sind auch seitlich mit Flaschen, Plastikgugge und ungenannt wollenden Gegenständen dekoriert. Basel ist morgens eher eine Messi- denn Messestadt. Die Stadtreinigung wird's zwar richten, dennoch mutet es seltsam an, wenn die Zivilisation solche Zeichen setzt.

Der Kaffee winkt und dampft. Diesmal landen wir im Pane con Carne... Frischluft garantiert und nach dem ersten Schluck eine echte Sternstunde an der Sternengasse.

Morgen? Klar, 7 Uhr früh im Joggeli laufen wir der Birs entlang. 10 Kilometer mindestens. Auch wenn's pfeift, schweisst und schlottert - wir rennen aus Spass.

Solitude morgens um halb acht... unvergleichlich. zoom
Solitude morgens um halb acht... unvergleichlich.

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