Telebasel hat Klasse.

Redaktion Neubadmagazin, 27.09.2013

Der Jahrgang 1955 gehört nicht zu den Schlechtesten. Denn nebst grossen weltpolitischen und lokalen Ereignissen sind vor allem die meisten Mitglieder der Klasse R4Cdamals auf die Welt gepurzelt. Sowas verbindet ungemein.

Der Aufruf für die Ehemaligen mit Klasse lautete, sich bei Telebasel mal umzusehen. Schliesslich ist dies ja Fern-Sehen für die ganze Region, also auch für die hintersten Ecken im Baselbiet. Diana Bevilacqua hat sich der extrem schwierigen Situation angenommen, die elf Ehemaligen mit integrierter, investigativer Hartnäckigkeit durch den Sender zu führen. Wie üblich erklärt Diana die Entstehung und die Zusammensetzung des lokalen TV-Senders. Und - zack - schon tauchen die ersten Fragen auf und werden in den Raum geschmettert. Berechtigte Fragen natürlich. Aber als Medienfrau lässt sich Diana von der R4C-Gang nicht aus dem Konzept bringen. Und beantwortet ruhig und gelassen jede noch so trickreiche, tiefsinnige, heikle und auch offensichtliche Frage mit Eloquenz.

Damit hat Diana Bevilacqua aber ein Fass geöffnet, das so nicht geplant war. Trotz geräuschvoller Hungerattacken-Anfälle einiger der Gäste hat sich am Ende der spannenden Führung die Fragestunde epidemiemässig auf alle Anwesenden ausgebreitet. Da wurde nach der Finanzierung, nach dem Feuerschutz des Archivs, nach dem Zivilstand von Dani von Wattenwyl und der nicht ganz gewährleisteten Abstimmung zwischen Lippenbewegungen und Ton bei einigen Sendungen von Telebasel gefragt. Und dann auch beantwortet.

Ich denke, nach unserem Besuch werden die Führungen durch Telebasel von der Redaktion und der Geschäftsleitung neu konzipiert werden müssen. Schweren Herzens hat sich dann Diana Bevilacqua von den illustren und fragwürd...fragefreudigen Gästen verabschiedet.

Die nächste Station «Pane con Carne» an der Sternengasse wird zur Sternstunde für Erinnerungen und Zukunftsgedanken. Erstaunlich ist immer wieder, dass bei den lauten Gesprächen beim Essen dann Details aus der Vergangenheit auftauchen, die vorher weder bekannt waren oder nicht mehr im Gedächtnis haften geblieben sind. Deshalb sind diese auch nicht haftbar. Gestandene ehemalige Jugendliche unterhalten sich prächtig, ohne ausschliesslich über die guten alten Zeiten zu reden. Eine Gruppe von zwölf damals Jünger...jüngeren Leuten haben ihren Weg gemacht. Ein Leben mit Hürden, Glück, Krankheit, Tod, Lebensfreude, Vorlieben, Zufriedenheit werden - teils gespickt mit philosophischen Betrachtungen - ausgetauscht. Eine Klassenzusammenkunft kann heikel sein, muss es aber nicht. Denn ein wunderbar entspannter Abend unter Ehemaligen endet so fröhlich, wie er begonnen hat.

Man hat eben Klasse oder nicht. Mal mehr, mal ehemals. 


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