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Goldenes Herz? Nein, danke!

Redaktion Neubadmagazin, 26.08.2014

Es ist zwar nicht mehr feststellbar, wer irgendwann in den vergangenen Jahrtausenden Menschheitsgeschichte diese Idee in die Welt gesetzt hat. Doch sehr wahrscheinlich stecken da ein paar Goldhändler und Chirurgen hinter dieser Idee. Wobei eben genau diese Mediziner es doch eigentlich besser wissen sollten. Wer will aber schon als Besserwisser dastehen, wenn der schnöde Mammon lockt?

Gold ist nicht alles.

Vorsichtig wird der Brustkorb geöffnet, das lebendige, weil blutige Herz schlägt munter vor sich hin. Die OP-Schwester hält in einer Schale das neue goldene Herzen bereit. Es ist blank geputzt, strahlt in der OP Lampe als sei es direkt aus der Giesserei entführt worden. Nun soll also dieses glänzende Etwas das lebendige Herz ersetzen. Vorsichtig, aber gezielt erfolgt der Austausch. Und....

... piiiiiip... Nichts. Rein gar nichts. Kein Schlagen, kein Pumpen, kein Leben. Blitzartig wird das alte Herz wieder eingesetzt. Uff, in letzter Sekunde. Aber dieses freut sich und pumpt mit enormer Lebenslust den Puls über 200. So sieht hüpfende Freude eben aus.

Nach reiflichen Überlegungen vieler heller und medizinisch geprüften Köpfen wird das Angebot an OP's für das goldene Herzen wieder aus dem Angebot der Kliniken gestrichen. Denn die Ausfallrate von 100% ist einfach zu risikoreich.

Herzensbildung

Wer sagt denn, man lerne nie aus der Vergangenheit? Doch, es wurden weitreichende Lehren aus dieser missglückten OP mit der goldenen Zukunft - zusammen mit den Fäden - gezogen. Goldenes Herz soll eher bildungstechnisch realisiert werden und nicht körperschädigend und lebensbedrohend. Also mehr die positive, nicht begreifbare Seite. Gute Idee, Herr Doktor.

In den Schulen - auch in den medizinischen - wird ab sofort die Bildung und des Herzens, also die Herzensbildung gelehrt. Empathie statt Chirurgie ist nun die Losung. Sich sozial verhalten, dem Partner unerwartet eine Freude bereiten, traurigen Menschen ein Lächeln auf das Gesicht zaubern, mit den Kindern in gemeinsames Erleben investieren, das sind gewünschte Effekte, die immer wieder greifen. Und zudem die Welt etwas edler und glänzender, aber weniger hart und metallisch machen.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber einiges glänzt und wirkt golden. Barren hin, Herzen her.

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