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Nomen est Omen

Redaktion Neubadmagazin, 04.01.2015

Im November 2009 haben sich die NEUBADRUNNERS an den New Yorker City Marathon gewagt. Inklusive fleissigem Zweijahres-Training im Vorfeld. Der Name hat sich ergeben, weil der Herausgeber des NEUBADMAGAZINs - also ich - mich für das Thema erwärmt und per Zu- und Unfall ebenfalls am NYC Marathon mitgemacht habe. Zudem stimmt der Name, weil es teilweise Läufer NEU den Sport entdeckt und sich BAD gefühlt haben, aber dennoch RUNNERS werden wollten.

Nun, während des Trainings damals hat sich trotz überwiegender Lockerheit dennoch eine gewisse Disziplin aufgedrängt. Eine Gruppe von sieben Läuferinnen und Läufern, davon mehrheitlich schlanke und bereits Trainierte, aber auch die etwas übergewichtigen oder eher Untrainierten, sollten als Gruppe Laufen. Und auch als solche wieder im Ziel ankommen. Das hat sehr oft nicht geklappt und entsprechend für Missmut gesorgt.

So sind die Schnellen zwar abgedampft wie die berühmte Feuerwehr, haben dann aber auf uns Langsame gewartet. Stets mit nervös trommelnden Joggingschuhen und einem gezwungen wirkenden Lächeln. Aber kaum sind wir bei den Spitzenläufern angekommen - pustend und etwas kraftlos - sind diese frisch gestärkt wieder losgedonnert. Toll. Gibt's etwas, das noch mehr entmutigen könnte? Also hat sich das Prozedere immer und immer wieder so ereignet, bis einigen von uns Schneckenpölstlern nicht die Hose, aber der Kragen geplatzt ist.

«So nicht, Freunde!». Da muss sofort eine Einigung her, sonst war's das mit den  NEUBADRUNNERS.

Die Einigung war klar und hat dann auch sehr schön funktioniert. Beim Sonntagsjogg gilt als eisernes Gesetz: «Wir starten und beenden den Sonntagsjogg als gesamte Gruppe». Das hiess vor allem für die Rennpferdchen, sich drosseln zu können. Am Anfang war dies keine einfache Sache, schliesslich steckt nebst den Rennsocken auch eine Riesenportion Ehrgeiz in den Laufschuhen. Aber mit gezischten «Hey!» meist von den Damenriege hat sich das gemeinsame Tempo eingespielt.

Aber nach sechs Jahren und grösstenteils neuen NEUBADRUNNERs im Team klappt diese Regel immer noch. Wie heute auch. Das Trio Béatrice, Peter und ich, hat während der 95 Minuten Hügel-, Wiesen- und Waldlauf vor allem eines getan: Laufend diskutieren.

Welche Themen? Nun, das wäre viel zu privat, dies hier zu veröffent... OK.

Die Themen reichten von der Waldpflege, Vor- und Nachteile des frühjoggenden Vogels und ob da der Wurm drin steckt bis zu Ernährungsvor- und nachteilen sowie Tipps für alles Mögliche. Dann politische und städtebauliche Themen und selbstverständlich die Krux mit den Festtagen, die so enorm schlapp machen können.

Der zusätzliche Vorteil des gemütlichen Zusammen-Laufens: Das Auge und der Kopf bleibt offen für die Schönheiten der Umgebung, auch wenn der eine oder andere Fuss dann in der Pfütze landet und einen herzhaften Fluch provoziert. Es ziert sich aber keiner, die Strecke in gemächlichem Tempo, dafür mit enorm viel Lebensqualität und eben Genuss durchzulaufen.

Wie lautet das Motto der NEUBADRUNNERS schon wieder? Ach ja:

«Ich laufe mit Genuss. Nicht weil ich muss.»

Neuweiler im Alsace

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