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Lob, nicht gehoodelt, aber gerührt.

Redaktion Neubadmagazin, 08.12.2014

Das Telefon klingelt etwas ungehalten, aber anhaltend. Auf mein freundliches «Grischtian Wehrli, Neubadmagazin, guete Daag?» ertönt eine etwas ältere Frauenstimme aus dem Hörer «Oh, guet dass ych Sie aadräff... sin Sie dää Herr vom Neubaadmagaziin?». OK, da wird jemand mein Magazin nicht im Briefkasten vorgefunden haben oder will mir eine Geschichte empfehlen. Nein, weder noch.

Mit heller begeisterter Stimme erzählt die Dame, dass sie so froh sei, dass es das Neubadmagazin gäbe. «Oh? Was kunnt ächt jetzt?» denke ich im Stillen. Gut, ich denke meist im Stillen, wollte es aber nochmals erwähnen. Für's Protokoll. Die freundliche Stimme erzählt weiter, dass sie bereits 33 Jahre im Neubad lebt, vorher immer diese Faltzeitung bekommen habe, diese aber immer fortgeworfen hätte und jetzt so froh und glücklich sei, dass es ein richtig schön gemachtes, farbiges, und vielseitiges (32 Seiten durchs Jahr, im Dezember 40 Seiten) Heft fürs Neubad gäbe. Sie bekomme es zwar manchmal nicht in den Briefkasten, aber sie notiere sich immer das Erscheinungsdatum und holt es dann in der Apotheke am Neuzgi ab.

«Das git viil Arbet für Sie, gälle Sie, Herr Wehrli?» Klar, aber es macht mir auch unheimlich viel Freude, Geschichten zu schreiben, antworte ich ihr. «Das merggt me guet, Herr Wehrli. Aber Sie hänn jo no viili anderi, wo mithälfe, gälle Sie?» Ja, sicher. 

Diese ungehemmte Freudenbezeugung einer Leserin amüsiert mich einerseits, aber vor allem rührt es mich. Schon sind meine Augen etwas wässerig geworden... Es berührt, wenn solch unerwartete und überaus positive Rückmeldungen zurückkommen. Denn üblicherweise melden sich eher Menschen, die sich über irgendwas aufregen. Umso erfreulicher diese freundliche Dame, die sich jeden zweiten Monat auf das Neubadmagazin zu freuen scheint.

Wieso ich dies jetzt so beschreibe? Nun, so stelle ich mir eben Weihnachten vor, wenn sich Menschen einfach melden - einfach so -  und ihre Wertschätzung übermitteln. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dies hat für mich und meine Arbeit noch mehr Bedeutung, als in buntes Papier verpackte Dinge. Wobei... ja, doch, die machen auch enorm Freude. 

Nun, zwei Tempotücher später dachte ich mir, das wäre doch einen Beitrag wert.

Notiz an mich: Freunde und Familie noch vor Weihnachten anrufen. Und ihnen meine Wertschätzung mitteilen. Jawoll.

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