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Die unglaubliche Seichtigkeit des Scheins.

Redaktion Neubadmagazin, 15.09.2014

Die Aufgaben der Medien sind es, möglichst objektiv und belegbare Berichte über die Lage der Welt, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu berichten. So weit so gut. Die Medien geniessen die Pressefreiheit und pochen auch konsequent auf dieselbige. Zu Recht. Denn die Konsumenten von Nachrichten haben Anspruch auf freie Berichterstattung ohne Einflussnahme. So weit die schöne freie Welt der Medien. 

Diese Welt hat inzwischen einige Dellen und Flecken erhalten. Die Klagen von aufgeweckten Zeitgenossen werden immer häufiger, man könne den Medien nicht mehr glauben. Berichte würden nach dem Gusto von Politikern, Wirtschaftsbossen oder nach dem Besitzer des Mediums geschönt. Ob diese Klagen nun gerechtfertigt sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Hingegen ist diese gefühlte Wahrheit präsent und lässt sich nicht einfach so wegdiskutieren.

Die Berichterstattungen wirken zwar fundiert, belegbar und somit glaubwürdig. Die Charakterisierung eines Putin, Obama oder Geri Müller scheinen zu stimmen. Oder wirken stimmig. Nur... wenn sich die meisten und grössten Medien über eine Person oder eine Sache durchwegs einig sind, da kommen die ersten Zweifel auf. Ist die Situation wirklich so klar, wie in den Medienberichten beschrieben? Gibt es da nicht noch Zwischentöne und andere Perspektiven?

Nun, die Entwicklung von Falschmeldungen oder einseitiger Berichterstattungen ist nicht unbedingt neu. Einerseits wurden die Medien schon immer falsch informiert, Belege gefälscht und Aussagen geschönt. Dies zeigen die Untersuchungen über verdeckte Kriegsführung, zum Beispiel. Umso mehr spielen heute die kritische Betrachtung der Berichterstattung aber vor allem auch der gesunde Menschenverstand eine wichtigere Rolle, um nicht dem allgemeinen Tenor mitzusingen und Vorverurteilung zu betreiben. Erschreckend sind die Reaktionen auf Meldungen - speziell in den Sozialen Medien - wenn aufgrund einer nicht seichten Nachricht ohne tiefgründigere Hintergrundsinformationen ein Shit Storm oder ein fröhliches Bashing beginnt. Der Schandpfahl ist in neuem Gewand auf dem Cyberjahrmarkt aufgetaucht. 

Die Hoffnung bleibt - und wird oft auch belegt - dass Unwahrheiten entlarvt und die  Wahrheit auf den Tisch kommen wird.

In diesem Sinne: fröhlich-kritisches Zeitunglesen und Fernsehschauen.

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