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ZZ Top gegen Schreibflop!

Redaktion Neubadmagazin, 16.07.2014

Vage. Waage. Wage. Dies sind die drei Wörter, die mich ständig begleiten, wenn ich an einer Geschichte herumstudiere und diese dann noch in einen Text bringen soll. Ein Topf voller Informationen liegt da und will verwendet werden. Eine Auslegeordnung hilft fürs erste. Aber die Geschichte sollte einen roten - nein - nicht mal der unscheinbarste Faden zeigt sich da. Nur ein Chaos an zusammenhanglosen Gegenständen und Infos, die eher eine Chronik, denn eine unterhaltsame, berührende oder einfach tragische Geschichte abgeben. Aber am Termin X muss ich eine Geschichte abgeben. Gehupft wie geschrieben. 

Vage. Da kristallisiert sich - könnte auch caramelisiert heissen - eine vage Vorstellung, wo die Geschichte beginnen könnte. Oder wo sie aufhören würde. Oder auch nicht. Es ist ja alles sehr vage. Der Faden ist weder geboren noch rot. Also weiter rumstochern und wirken lassen. Aber da sind ja noch Ablenkungen, die völlig fehl am Platze sind. Dies ist dem Typus Ablenkung aber völlig egal. Ist ja schliesslich sein Lebensaufgabe, Menschen abzulenken. Aber so wird das nix. Wieder auf Spur... Konzentration, Scheuklappen und durch.  

Waage. Als dann wäge ich mal ab, was zu einer oder dieser speziellen Geschichte taugen würde. Soll diese ausgewogen sein? Oder eher gewichtig, sodass sie für eine Zeitlang als erwähnenswert gilt? Ich könnte ja eine Geschichte Übergewicht... nee, gibt's schon viel zu viele. Und die meisten taugen nichts. Jedenfalls nicht für lange. Aha - danke, Frau Ablenkung.

Wage. Wenn ich mal an diesem Begriff angelangt bin, dann macht sich das breite Lächeln bereit, sich auf meinem Gesicht auszubreiten. Denn ich wage einfach mal, mit sechsundzwanzig Buchstaben und einer Prise Fantasie die Geschichte auf Papier... auf den Bildschirm zu bringen. Macht diese Story überhaupt einen Sinn? Wenn ja, für wie viele? Nur für mich? Vielleicht ist das auch legal und in Ordnung. Bauchgefühl? Warum nicht. Drauflos schreiben, als gäbe es weder ein Morgen noch Papier, ist keine schlechte Strategie. Denn mein Freund der Papierkorb ist enorm gefrässig. Wie oft habe ich an diesem Punkt das Ergebnis voller Vertrauen, aber innerlich gefrustet dem ollen Kerl übergeben. In der Hoffnung, der würde sich auch mal übergeb... Nichts desto Trotz ist mein Begleiter: alles auf Anfang.

Vielleicht hätte ich genau das mit dieser Geschichte machen sollen. Wenn's denn eine ist. Zu spät.

Ach ja: ZZ Top hat nicht mit irgendeiner Geschichte zu tun. Nicht früher und schon gar nicht heute. Ich hör die bärtigen Jungs einfach gern. Macht keinen Sinn, tönt aber gut.

Pelikan ist Füller als andere
Pelikan ist Füller als andere

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