Aktuelle Ausgabe

Möchten Sie inserieren?

Laufen, Bach, See - Odyssee.

Redaktion Neubadmagazin, 17.06.2012

Sonja und Ursula sind bereits im Regio-S Bahnwagen und wundern sich, wo denn der Coach bleibt. Denn heute soll es mit dem ersten grossen Longjogg beginnen und hoffentlich ein gutes Ende finden. Denn ich habe ja einen Plan. Ich meine, den ollen Odysseus leise lachen zu hören.

Mit etwas hektischem Blick tauche ich auf und lächle die beiden Damen im Jogging-Outfit an. Klar tue ich so, als sei dies normal, so knapp auf dem Bahnhof zu erscheinen. Man(n) ist ja schliesslich ein rasender Reporter. Selbstverständlich habe ich mich auf diesen Longjogg vorbereitet. Ursi und Sonja teile ich grossherzig mit, dass ich den Weg am Bach - also der Birs entlang - genau kenne. OK, ich hab mich bei Google-Maps schlau gemacht. Mal sehen, ob dies für den Rückweg reicht.

Auf dem Laufener Bahnhof sehe ich auch so aus, als verstünde ich nur noch denselbigen. Wo ist denn der Fluss... also hier mehr noch ein Bach, der sich Birs nennt? Laufen? Dann testen wir mal die Auskunftsfreude der Laufentaler. Oha, sind die Menschen aber freundlich hier. Die Befragten - es waren deren viele - geben auch mit einem Lächeln und klar Auskunft, wo denn die Birs und der dazugehörige Weg zu finden ist. Einige schauen uns zwar an, als wären wir beim gestrigen 10 Meilen Rennen in Laufen gestartet und hätten uns etwas verirrt. Wir lassen sie im Glauben. Und machen auch gleich darauf mehrmals genau diese vermutete Erfahrung.

Um es kurz zu machen: in Laufen und Umgebung kann man und frau in viele Richtungen joggen. Hier und da auch mal in die Richtige. Bald finden wir aber dennoch unseren Bach, der uns nach Basel zurückführen soll. Geplant sind 22 Kilometer von Laufen bis zur Holzbrücke in Münchenstein. Dies wären dann die gewünschten Anzahl Kilometer unter den Sohlen.

Praktisch aus dem Nichts taucht die Bahnlinie der ja bereits genutzten Regio-S Bahn auf. Dafür ist der Weg nun weg. Also joggen wir durch holpriges Gelände mit Gras, Brennesseln, Gestrüpp und herumliegendem Holz. Au, das wird aber anstrengend. Ursula vom Jongjogg-Trio zeigt auf einen vermuteten Weg hinter der Bahnlinie im Wald. Ich halte also schnurstracks in Richtung Geleise und will mich schon auf den Schotter schwing... also raufkraxeln, da sehe ich aus dem Augenwinkel, dass die Bahn wirklich pünktlich ist. Denn da braust der nächste Zug aus Richtung Basel auf uns zu.

Na dann holpern wir halt weiter auf dem unwegsamen (der ist ja eben verschwunden) Gelände, bis die Strecke wieder frei ist. Wir wollen ja nicht auf der Strecke bleiben. So weit so gut die Idee auch ist, die Praxis spricht eine andere Sprache. Bahndamm überquert, Weg gesucht: nada. Nun stehen wir hier wie die drei Muskeltiere und sehen etwas sehr ratlos aus.

Aber was ist das? Da raschelt das Gestrüpp, brechen Äste und wir drei hören bereits Stimmen im Kopf. Au, ist das nun schon der Übergang ins Joggingnirvana? Ach nee, da ist ja ein Mann, der sich durchs Gebüsch hangelt und uns zuruft: «Do goht's uff dr Wääg». Hey, unsere Rettung ist nah, zum Greifen nah.

Das ist das sympathische und freundliche Rettungsteam, das uns drei RennezianerInnen aus den Wirren und Ranken des Bahndamms wundersam gerettet hat. Danggscheen!

Selbstverständlich fragt Sonja das Saving-Team, was sie denn in die Laufentaler Wildnis getrieben hat. Unsere noch nicht abgesendeter Notrettungsruf oder eine andere Mission? Erstaunlich: das Team ist eigentlich für das ortsansässige Unternehmen Ricola unterwegs. Unter dem Codenamen «Holunder» sind die Däfeliprofis in Feld und Wald auf der Pirsch. Selbstverständlich dürfen sie uns nicht verraten, was sie da genau tun. Wir sind ja keine Geheimnis-, sondern Joggingklamotten-Träger. Also verabschieden wir uns freundlich und lachend und nehmen den restlichen Weg unter die Sohlen.

Schlussendlich tauchen die heimischen Gebäude und Menschen wieder vor unseren müden Augen auf... ach, das ist ja die Strecke vom Birslauf... die Heimat ist nah.

Es war eine schöne Odyssee, die vor allem neue Erkenntnisse in Geographie hervorgebracht hat. Das lohnende Ende eines langen, echt langen Sonntags-Long-Jogg war Ursula's Geheimtipp an der Birs im Joggeli: Kneipp-Feeling pur. Joggingschuhe und Socken weg und die geschwollenen Füsse ins kalte Wasser...brrr...tut das gut.

Fazit: Etwas mehr Geographiekenntnisse helfen zwar, den Longjogg effizienter durchzuführen. Aber man lernt viel mehr Leute kennen, wenn man sich so verirrt, wie wir drei Rennezia-Banausen. Immerhin haben wir aber unsere 25 Kilometer hingelegt...

Ich werde morgen das Reisebüro anrufen. Ich will nur sicher gehen, dass die wissen, wo Venezia liegt...  

3  Kommentare

  • 02.08.2012 02:38 Uhr

    Hallo zusammen,mir wurde zurset Myasthenia gravis angedichtet . Als ich im Krankenkaus lag, bin ich auf diversen Seiten gesurft und auf das Lambert-Eaton-Syndrom gestossen, welches insbesondere Mundtrockenheit auslf6st. Dann las ich noch den Rest der Symptome und dachte mir, dass kf6nnte gut passen!!! Nun ja, es passte dann auch. Die c4rzte diagnostizierten es zwei Wochen spe4ter Ein junger Arzt sagte mir damals ganz locker, er fe4nde das toll, wenn sich Patienten im Internet schlau machen , gerade bei schweren und komplizierten Erkrankungen. Er unterhielte sich auch sehr gerne mit gut informierten Patienten. (was nicht heisst, dass Nicht-Surfer auf der Strecke bleiben)Was die Einsche4tzung einer Website (Internetseite) angeht, gab mir dieser junge Arzt genau die gleichen Empfehlungen auf meinen Weg wie bereits oben im Artikel Diagnose per Mouseklick aufgeffchrt. Zu Anfang bewegte ich mich mit wachsender Begeisterung in den ffcr Laien leicht verste4ndlichen! Gesundheitsportalen, die mitunter aber auf die falsche Fe4hrte locken und zur Besprechung beim Arzt kein Fundament besitzen. Wie auch immer, bei mir im Hintergrund le4uft f6fters Dr. Internet , weil ich mich dadurch besser informiert ffchle. Jeder muss das selbst entscheiden. Ein Arztbesuch ist dadurch nicht zu ersetzen! LG Jutta

  • 02.08.2012 08:36 Uhr

    nXuuaa <a href="http://rtcrhysrgath.com/">rtcrhysrgath</a>

  • 04.08.2012 03:09 Uhr

    vh8xaw , [url=http://gjvmjuduihyr.com/]gjvmjuduihyr[/url], [link=http://jwwzkrdistvu.com/]jwwzkrdistvu[/link], http://hmvpuxogacdh.com/

Schreiben Sie einen Kommentar zu dieser Seite

Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten

6679 - 8

Kontakt


Neubadmagazin | Rheinsprung 1 | Postfach | CH-4001 Basel | Tel. 41 61 264 64 64 | redaktion@neubadmagazin.ch