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Die unglaubliche Leichtigkeit...

Redaktion Neubadmagazin, 20.06.2014

Ist dies nun Kunst? Oder eine Kunstperformance? Eine pornographische Provokation? Nun, ich gebe es zu: ich weiss nicht, was Kunst ist. Nur eines ist mir klar: Kunst darf und soll nicht starr und reglementiert sein. Denn Kreativität als Grundlage von Kunst darf es ja auch nicht sein. Sonst ist der Sinn künstlerischer Ausdrucksarten ja völlig ausgeschaltet. Schliesslicht soll Kunst bewegen, verändern, anstossen und eben auch anstössig und provokativ sein.

Die kurze, aber beeindruckende Performance der Schweizer Künstlerin Milo Moiré in Basel hat eines bewirkt: mediale und teils auch banale Aufmerksamkeit. Die Bilder in einigen Medien mit Fotografinnen und Fotografen, die ihre Kamera auf Gesässhöhe von Frau Moiré halten - wieso auch immer - wirkten etwas cartoonhaft.

Hingegen ist der öffentliche Gang einer wunderschön gestalteten jungen Dame - lediglich mit modischer Nerdbrille, Handtasche und High Heels ausgestattet, aber die nackten Stellen mit Schrift als Platzhalter der Kleidungsstücke versehen, an sich eine eindrückliche Darstellung. Denn die Grundvoraussetzungen von Kunst sind eingehalten worden. Die Menschen sprechen darüber oder sind verblüfft, schockiert, angetan, peinlich berührt, fotografisch animiert oder einfach nur ablehndend oder zustimmend. Aber kaum jemand hat sich diesem ungewöhnlichen Bild entziehen können, wenn ungewohnte Nacktheit im öffentlichen Raum mit Leichtigkeit und Grazie im Drämmli und auf den Strassen Basels von der jungen Dame namens Moiré völlig natürlich ausgelebt wird.

Kunst? Pornographie? Unsittlich? Keine Ahnung, aber diese Performance hat Wirkungen gezeigt, die an sich bereits ein Bild - nein, viele Bilder - der Gesellschaft aufzeigen. Und Bilder sind ja bekanntlich Kunst. Meistens jedenfalls.  

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