Knie macht Zirkus!

Etwas Rücksicht bitte! Wer will schon einen Fall Knie im Hause haben. Oder gar einen Kniefall. Nein danke! Da sind wir harte Knochen und geben nichts. Kein Splitter, kein Ziehen und schon gar kein Schmerz hält das Knie zurück. Es ist und bleibt bieg- und folgsam.

Was der Hans mit seinem Knie macht, ist mir völlig egal. Es geht ja um mein Knie. Um das linke, um genau zu sein. Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich dahinter einen Dickkopf vermuten. Schon zum dritten Male meldet sich entweder die Scheibe oder der Knorpel direkt aus dem Zentrum. Und per Nervenkabel direkt ins Kleinhirn. Ungerufen und noch mehr ungebeten. Wäre ja noch schöner, wenn sich jeder alte Knochen einfach so dazwischenschalten könnte. Wo kämen wir denn hin? Eben: Nirgends! Also wäre die ganze Anstrengung für Lunge, Muskeln, Nerven und Herz völlig für die Katz, wenn das Knie - oder möglichst beide - sich der Pflicht entledigen würden. Würdelos!

Aber wie so oft, so wird es auch diesmal wieder so sein. Nach zehn Minuten leichtem Trab wird dem Knie jeglicher Schmerz vergehen. Oder besser: verlaufen. Es ist wirklich erstaunlich, wie oft das Zwicken im Körper, der ziehende Schmerz in Kopf oder in den Gliedern sich während des Laufens verzieht. Wohin ist nicht bekannt. Manchmal - bei wirklich guten Tagen - lässt sich sogar das eine oder andere Kilo mit dem einfachen Satz: «Get lost!» überreden, sich in irgendwas aufzulösen. 

Auch das Knie ist eine runde Sache und meist auch zuverlässig. Es sorgt dafür, dass zwischen Bodenhaftung und abgehoben sein der gelenkige Kontakt zu Grund und Boden erhalten bleibt. Es muss ja nicht ein Fall für's Knie draus werden, aber ich halte es momentan unter Beobachtung.

Denn was Hans kann, kann ich schon lange. Was das Knie betrifft, jedenfalls.