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Das hätt em Selmeli gfalle.

20.03.2014

Nach gutem Wissen und auch Gewissen ist die heutige Abdankung nach dem Geschmack und dem Leben von Selmeli Ratti gestaltet worden. Bunt, wie an der Herbstmesse, besinnlich und nachdenklich, aber auch humor- und gefühlvoll.

Bereits um 15 Uhr an diesem warm-sonnigen Frühlingstag haben sich einige Menschen vor der Peterskirche versammelt. Popcornduft wabert durch die Luft, Drehorgelmusik versetzt in Märtstimmung und beim Kircheneingang sorgt ein Fahnenträger für die feierliche Stimmung. Und Telebasel ist dokumentiert mit Kamera und Mikrofon die Szenerie.

Um 16 Uhr versammeln sich Familie, Freunde, Wegbegleiter und Bekannte in der Peterskirche. Pfarrer Viktor Berger beschreibt - in Baseldyytsch - ein paar Highlights aus Selmelis Leben. Er ist weniger der Pfarrer, sondern eher - wie Remo Ratti meint - «'s Nummeregirl». Als erster Redner beleuchtet Roland Mack, der Direktor des Europapark, auf sehr persönliche und witzige Art, wie Selmeli 1976 an der Kasse «Frölein, wäm gheert dä Park?» nach Roland Mack verlangt hat. Mit ihrer frech-munteren Art hat Selmeli den Grundstein für über 600 Gratisfahrten mit über 30 000 alten und jungen und wenig bemittelten, aber benachteiligten Menschen zum kostenlosen Besuch des Europaparks gelegt. Roland Mack hat Selmeli nicht nur als Freundin der Familie, sondern als «Brücke in Europa» bezeichnet. Beeindruckend betont Herr Mack, dass Selmeli ein fester Bestandteil des Parks ist und bleibt, hat sie doch ein eigenes kleines Museum und sogar eine «Selmeli-Gässli» im Walliser Teil des Parks.

Felix Eymann hat liebevoll beschrieben, dass für Selmeli jetzt - endlich - die verdiente Wertschätzung durch die Basler Regierung erfolgt ist. Denn der Grabstein wird gespendet und von einem Basler Künstler gestaltet. Zudem wird das Grab auf dem Hörnli nach 25 Jahren nicht aufgehoben, sondern Selmeli wird dann einen Platz im Prominenten-Teil auf dem Hörnli finden und mit einer Ehrentafel bedacht.

Auch Remo Ratti hat sich an die Anwesenden gewandt. Mit teils brechender Stimme und Tränen, hat er sehr berührend kurze Stationen von Selmeli aus der Sicht des Sohnes beleuchtet. Aber vor allem hat er sich bei ihm wichtigen Menschen für die Hilfe bedankt. Cello, der den Märtstand auf dem Petersplatz und auch die Fahrten nach Rust in den Europapark im Sinne von Selmeli weiterführt, bei Werni Wassermann, dem Freund und Verwalter des MOMO im Gundeli und natürlich auch der Basler Regierung, dem Pfarrer und seinem ebenfalls anwesenden Papa. 

Die Reden wurden von den Highlanders mit - selbstverständlich - «Amazing Grace» und von der IG Drehorgel Basel mit wunderschönen Melodien angenehm unterbrochen und eingerahmt.

Telebasel hat die ganze Abdankungsfeier live als Sondersendung übertragen. Auch dies eine Wertschätzung für ein echtes Basler Original. Selmelis Philosophie  des bedingungslosen Gebens wird - hoffentlich - als Basler Tradition weiterleben.

«Danggscheen und Aadie, Selmeli».


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