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«You're killing me, Sugar!»

09.06.2014

Sie ist nicht nur süss, sie ist einfach unwiderstehlich. Jeder Nerv verzehrt sich nach ihr. Der Magen verkrampft sich vor Verlangen. Die Muskeln schmerzen ohne sie. Die Leistung nimmt ab. Die Lust zu. Wer ist «sie» denn nun?

Get off, Sugar!

«Die süsse Versuchung »oder «Die versuchte Süsse» sind allgegenwärtig. Bin ich müde, schleicht sie sich ins Kleinhirn. Bin ich sporltich unterwegs, meldet sie sich nach 20 Kilometer mit zarter, aber dringlicher Stimme. War das Abendessen etwas scharf, peng! ist sie bereits da und haucht ins linke Ohr, wie schön schmelzend und wohlig sie doch ist.

Früher, ja früher, war sie zwar nicht besser, aber auffälliger und vor allem sichtbar. Die Zuckerbombe mit Torten, Glacé und sonstigen Leckereien waren bekannt. Und konnten so auch gemieden werden. Wenn's denn disziplinär möglich war. Aber in diesen modernen Zeiten ist sie vielfältiger und einfallsreicher geworden. Aber immer noch süss. Sie ist in Lebensmitteln vorhanden, die nicht mal im Ansatz vermuten lassen, dass sie da  drin steckt. Da heisst sie auch nicht mehr «Süsse Versuchung», sondern sie versucht, unauffällig und unerkannt uns Konsumenten süchtig zu machen. Und das schafft sie auch. Diese hinterhältige, verflixte, blöde, elendigliche... Hmm, so einfach ist diese Geschichte nun auch nicht gestrickt.

Dennoch: es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Lebensmittel-Industrie ein paar findige Köpfe hat, die auch vor hinterhältigsten Machenschaften nicht zurückschrecken. Das Essen wird uns immer bequemer - also fast fix und fertig - ins Regal gestellt. Der Inhalt dieser Fertigprodukte hat es denn auch in sich: Zucker. Und nicht zu knapp. 

Dieses Vorgekochte ist zwar angenehm für zeitgestresste Mütter und Singles, aber die Zeit zeigt dann auch die Ergebnisse: wir werden immer dicker! Einer der Schuldigen ist eben SIE. Die zuckerhaltige Verführung, die nicht mal offensichtlich ist.

Gut, habe ich die Schuldige gefunden. Aber schlussendlich liegt's ja an mir, ob ich ihr wirklich nachgeben will. Wer schon mal frische, saftige, duftende Nahrungsmittel mit Musse in der Küche zubereitet und das Essen auch so mundet, sollte von Fertigprodukten eigentlich angewidert sein. Bin ich aber meist nicht. Denn schnell, bequem und günstig ist eben auch verlockend. Keine Zeit verlieren. Aber Pfunde gewinnen.
Nee Danke!

Der Zucker hat seine wichtige Bedeutung für den Körper, aber auch und vor allem da, spielt die Menge eine wichtige Rolle. Deshalb gilt auch hier: bei Zucker fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?

Nein! Ich frage lieber meinen Körper. Der sollte es eigentlich besser wissen, der Alte.

Christian Wehrli 

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