Aktuelle Ausgabe

Möchten Sie inserieren?

Tag der Poesie. Nicht nur...

08.09.2014

«Poesie» ist ein Begriff, der mit den Jahrhunderten gewachsen ist, sich verändert hat, manchmal auch irrtümlich benutzt wurde und oft noch aktuell und präsent ist. Poesie ist der kreative Umgang mit der Sprache. Nicht nur an einem Tag. Aber der Tag der Poesie kann die Lust an der kreativen Sprachschöpfung wieder wecken. Am 27. September 2014 zum Beispiel.

Der Basler Kulturpreisträger von 2011 Matthyas Jenny hat den Tag der Poesie vor Urzeiten, genauer im Jahr 1979, gegründet. Die Liebe zur Sprache und zur Dichtung mobilisiert viele Kräfte. Irgendwann ist der Tag der Poesie aus dem Veranstaltungskalender und aus Basel verschwunden. Vor drei Jahren hat die Philosophie- und Germanistik-Studentin Alisha Stöcklin den Faden und die Idee für einen Tag der Poesie wieder aufgenommen. Erfolgreich. Denn dieser findet am Samstag, 27. September 2014, zum dritten Male statt. In der ganzen Innenstadt.

Alisha Stöcklin ist jung, aktiv und mit der Sprache und der Poesie verbandelt. Mit etwas Hilfe aus dem Hintergrund durch Matthyas Jenni hat sich der Tag der Poesie zu einer neuen Tradition entwickelt. Denn es ist ja bekannt, dass jede Veranstaltung spätestens nach der dritten Durchführung in Basel zur Tradition erklärt wird. Die Chancen stehen also gut für die Tradition der Poesie. Nicht nur an einem Tag.

3. Tag der Poesie

Die verdichtete Sprache soll an diesem Tag in Basel besonders leuchten. Die Lyrik steht im Mittelpunkt des Tages. Rund 50 Gedichte werden plakativ, also auf Plakaten gedruckt, in der  Basler Innerstadt sprachliche Standpunkte setzen. Zudem wird auf dem Münsterplatz ab morgens 10 bis abends um 18 Uhr Poesie präsentiert und praktiziert. Auf der Bühne unter den ausladenden Bäumen sind Passanten eingeladen, sich mit Lesungen und Performances unterhalten zu lassen. Lesungen finden auch im stillen, aber wunderschönen Sachersaal der Allgemeinen Lesegesellschaft sowie im Turmzimmer des Münsters statt. 

Von 14 bis 16:30 Uhr werden bei der Überfahrt mit der Ueli-Fähre Poetisches von Sappho zu Jelinek,von Pindar zu Houellebecq geboten. Ein Rundgang durch die Weltpoesie wird von der Schauspielerin Chantal Lemoign und den Schriftstellern Roland Merk & Roger Monnerat gelesen. Für die kleinen Leseratten oder solche, die es noch werden wollen, gibt es Kindergedichte sowie ein gemütliches Märchen-Vorlese-Zelt und Gedicht-Luftballons zum Steigenlassen. Die Kinder verfassen selbst Gedichte und lassen diese in den Himmel steigen. Wer sagt's denn: Poesie hat etwas Himmlisches. 

Im Kreuzgang des Münsters wird zu Ehren des kürzlich verstorbenen Autors Urs Widmer eine Lesung aus seinen Werken stattfinden, die mit Kerzen und Plakaten von einer kleinen Andacht beschlossen wird. 

Irgendwann am Nachmittag wird es statt roter Rosen Gedichte vom Münsterturm regnen und  Flyer mit Gedichten werden an die Passanten verteilt - auch in eigener Initiative verfasste Gedichte junger Autorinnen und Autoren.

So oder so wird Basel nicht nur optisch, sondern auch poetisch etwas anders ticken. Am  Samstag der Poesie vom 27. September 2014.

Blätter, mit und durch Poesie.
Blätter, mit und durch Poesie.

0  Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar zu dieser Seite

Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten

Bewertung:

Kontakt


Neubadmagazin | Rheinsprung 1 | Postfach | CH-4001 Basel | Tel. 41 61 264 64 64 | redaktion@neubadmagazin.ch