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's Banggewääse

21.02.2015

Unerwartetes im Bankenwesen hat meist nichts Gutes zu bedeuten. Denn oft fallen Kurse. Völlig unerwartet. Beim Banggewääse hingegen ist es eigentlich Pflicht, dass die Pointe zwar erwartet wird, aber aus einer völlig anderen Ecke kommt. Meistens plötzlich und unerwartet.

Wer texten kann, kann nicht zwingend auch Schnitzelbänke. Obwohl diese sehr spezielle Disziplin auch erlernt werden kann, so liegt des Bankes Kern im Witz selbst. Wer keinen hat, kann auch keinen in einen Bangg verpacken.

Der Respekt gegenüber guten bis exzellenten Bängglern ist nicht nur bei Sprachprofis hoch angesiedelt. Jedes Jahr werden die Erwartungen höher und der Druck auf die Bänggler stärker. Dennoch enttäuschen die ausserordentlichen Schnitzelbänggler ihr Publikum selten. Das feine Gespür für Sprachwitz und Timing sowie das melodiöse Feingefühl garantieren für eine Mindestqualität über dem Durchschnitt. Natürlich kann nicht jeder Bangg sitzen. Aber wenigstens im Ansatz witzig sein.

Was immer wieder erstaunt, sind diejenigen Bänggler mit viel Ego aber wenig Witz. Die Pointe winkt bereits beim ersten Satz von weitem und flacht am Ende völlig ab. Immerhin ist es eine Pointe. Warum sich Bänggler dieser Gattung vor ein Publikum getrauen und dann eher Mitleidsapplaus, denn wahre Begeisterung ernten ist dasselbe Mysterium, wie sich Menschen in ein Casting vor die Kamera begeben und den Begriff «talentfrei» vor der Öffentlichkeit zelebrieren.

Ich kann und werde keine Schnitzelbängg texten, geschweige denn präsentieren. Weil ich's nicht kann. Deshalb geniesse ich stattdessen die guten und ausserordentlichen Schnitzelbänggler live und ohne doppelten Boden. Ab Montag wieder. 

E scheeni Fasnacht zämme!

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